Täglich erstellt das Medienteam von ONE in Deutschland einen Nachrichtenüberblick. Die „Top-Themen des Tages“ speisen sich aus entwicklungspolitischen Meldungen mit dem Schwerpunkt Afrika und Entwicklungszusammenarbeit. Hier die heutigen:
1. Beten für den Trump-Sieg
Der ugandische Pastor John Matuva spricht sich in einem Interview mit dem Spiegel für den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump aus. Laut Matuva unterstützen viele evangelikale Christ*innen auf dem afrikanischen Kontinent seine konservativen Positionen: Insbesondere Trumps Haltung gegen LGBTQI-Rechte und Abtreibung findet in den Gemeinden Unterstützung. Trumps rassistische Äußerungen über afrikanische Länder werden von Matuva relativiert. Insgesamt gebe es etwa 180 Millionen Evangelikale in ganz Afrika. Ihr Anteil nehme im Vergleich zu den traditionellen Kirchen stetig zu. Heute finden in den USA Präsidentschafts- und Vizepräsidentschaftswahlen statt.
2. Özdemir in Äthiopien und Sambia
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir ist gestern zu einer mehrtägigen Reise nach Äthiopien und Sambia aufgebrochen. Ziel der Reise ist der Ausbau langfristiger Kooperationen mit Partner*innen in Afrika für nachhaltige Landwirtschaft, berichtet Tagesspiegel Background. Ein Konzept dafür soll auf der Grünen Woche im Januar 2025 in Berlin präsentiert werden, so Table.Media. Geplant seien unter anderem Gespräche mit der Agrarkommissarin der Afrikanischen Union (AU), Josefa Sacko, dem äthiopischen Landwirtschaftsminister Girma Amente und der Zivilgesellschaft. Özdemir nehme außerdem an der UN-Konferenz World Without Hunger in Addis Abeba, Äthiopien, teil. Unter anderem diskutiere er mit lokalen Landwirt*innen klimaresiliente Anbaumethoden, ergänzt Merkur.de.
3. Ibrahim-Index: Autoritarismus auf dem Vormarsch
Autoritarismus nimmt in afrikanischen Ländern laut des Ende Oktober veröffentlichten Ibrahim-Index of African Governance, der Regierungsführung in afrikanischen Staaten untersucht, zu. Ein Grund ist, dass der Machtmissbrauch demokratisch gewählter Eliten das Vertrauen in demokratische Regierungen schwächt und in das Militär stärkt, so Joseph Asunka, Politikwissenschaftler und einer der Studienautor*innen des Index, im Interview mit Zeit Online. Laut Asunka gebe es Fortschritte, beispielsweise bei der Infrastruktur. Verbesserungen müssen differenziert betrachtet werden. So bedeute der zunehmende Ausbau von Stromleitungen nicht zwangsläufig, dass der Strom auch bei den Menschen ankomme. In Sambia gebe es zwei Stunden Strom am Tag, da dieser größtenteils aus Wasserkraft gewonnen werde, die aufgrund der aktuellen Dürre im südlichen Afrika unsicher sei. Als ermutigend hebt Asunka die Zustimmung der Bevölkerung zur Geschlechtergerechtigkeit hervor. Viele Befragte wünschen sich Frauen in Führungspositionen und dass die Politik geschlechtsspezifische Gewalt thematisiert.
(ONE.org)