Täglich erstellt das Medienteam von ONE in Deutschland einen Nachrichtenüberblick. Die „Top-Themen des Tages“ speisen sich aus entwicklungspolitischen Meldungen mit dem Schwerpunkt Afrika und Entwicklungszusammenarbeit. Hier die heutigen:
1. Rätselhafte Krankheit: DR Kongo wartet auf Testergebnisse
In der Demokratischen Republik Kongo hat eine bisher unbekannte Krankheit große Besorgnis ausgelöst. Besonders Frauen und Kinder sind betroffen, berichten unter anderem Tagesschau.de, Welt, Tagesspiegel und Handelsblatt. Ein Team inländischer Epidemiolog*innen unterstütze seit Dienstag die betroffenen Orte im Südwesten des Landes. Auch Expert*innen der Weltgesundheitsorganisation seien vor Ort. Erste Laborergebnisse werden am Wochenende erwartet. Das Land kämpfe derzeit bereits gegen einen Mpox-Ausbruch und eine Masernepidemie. Aufgrund der begrenzten Kapazitäten werden die Proben daher in einem Zentrallabor in der Hauptstadt Kinshasa untersucht. In der Region habe es vor zwei Jahren eine Typhusepidemie gegeben. Große Teile der Bevölkerung seien unterernährt und daher möglicherweise anfälliger für einen schwereren Krankheitsverlauf als in Gebieten mit besserer Ernährungslage, erklärt Dieudonné Mwamba, Generaldirektor des Nationalen Instituts für öffentliche Gesundheit.
2. Ghana wählt
Im westafrikanischen Ghana finden morgen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Das Land befindet sich in einer starken Wirtschaftskrise, berichtet die Tageszeitung (Taz). Die wichtigsten Präsidentschaftskandidaten seien der ehemalige Präsident John Mahama von der größten Oppositionspartei National Democratic Congress (NDC) und Mahamudu Bawumia von der regierenden New Patriotic Party (NPP). Die Wahl entscheide zwischen zwei grundverschiedenen Ansätzen, die Wirtschaft in Schwung zu bringen, so Table.Media. Bawumias „Update“-Strategie setze auf Digitalisierung, Stärkung des Privatsektors und Einsparungen bei den Staatsausgaben zugunsten von Infrastrukturprojekten. Mahamas „Reset“-Politik wolle einen kompletten Neustart mit stärkerer staatlicher Beteiligung an Öl- und Bergbauprojekten und großen öffentlichen Infrastrukturprojekten. Laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung könnte zudem der politische Außenseiter Nana Kwame Bediako, bekannt als “Cheddar”, mitmischen. Er sei durch Immobiliengeschäfte zu Reichtum gekommen und vergleiche sich selbst mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump.
3. Erdoğan setzt auf Somalias Gas und Öl
Das türkische Forschungsschiff Oruç Reis ist vom Bosporus in Richtung Somalia aufgebrochen, um vor dem Horn von Afrika nach Öl- und Gasvorkommen zu suchen. Die Anwesenheit des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und seines Außenministers Hakan Fidan beim Auslaufen zeigt die politische Dimension der Mission, berichtet Andreas Mihm, Wirtschaftskorrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Türkei, die auf teure Energielieferungen aus dem Ausland angewiesen sei, könne mit Rohstoffen aus Somalia ihre eigene Energiebasis stärken. Für Somalia verspreche die Zusammenarbeit wirtschaftliches Wachstum. Die Türkei verfolge in der Region seit längerem geopolitische, wirtschaftliche und sicherheitspolitische Interessen. Laut dem Politikwissenschaftler Federico Donelli fülle sie in der Region eine Lücke, die Europa und die USA aufgrund ihres sinkenden Einflusses hinterlasse.
(https://www.one.org/de/ueber-one/pressebereich/top-themen/)