Täglich erstellt das Medienteam von ONE in Deutschland einen Nachrichtenüberblick. Die „Top-Themen des Tages“ speisen sich aus entwicklungspolitischen Meldungen mit dem Schwerpunkt Afrika und Entwicklungszusammenarbeit. Hier die heutigen:
1. Welche Folgen hat die US-Wahl für Afrika?
Das entwicklungspolitische Engagement der USA wird hauptsächlich durch die Agentur USAID organisiert. Dies umfasst die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität, Gesundheitsversorgung, Demokratieförderung, Anpassung an den Klimawandel und schnelle Reaktionen auf humanitäre Krisen, so Table.Media. Der Gesundheitssektor sei zentral: Rund 70 Prozent der US-Gelder fließen in diesen Bereich, insbesondere in den Kampf gegen HIV/Aids. Das US-Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit werde unter dem designierten Präsidenten Donald Trump zurückgehen, schätzt Christian von Soest vom German Institute for Global and Area Studies (GIGA). Wavel Ramkalawan, Präsident der Seychellen, äußerte sich gegenüber Table.Media besorgt über Trumps Wahlsieg. Als Inselstaat sei den Seychellen Klimaschutz besonders wichtig. Dieser habe für Trump in der Vergangenheit keine Priorität dargestellt. Afrika sei kein Schwerpunkt des US-Handels, was sich auch unter Trump nicht ändern dürfte, berichtet Table.Media weiter. Bisher seien vor allem Tech-Konzerne im Handel mit Afrika aktiv, aber auch die US-Investmentbank JP Morgan strebe einen Markteintritt an.
2. UN-Bericht: Klimagelder für den Globalen Süden reichen nicht
Bei der UN-Klimakonferenz (COP29), die kommende Woche in Aserbaidschan stattfindet, wird es auch um die internationale finanzielle Unterstützung für die Anpassung an den Klimawandel gehen. Ein neuer UN-Bericht zeigt, dass die Gelder aus dem Globalen Norden für Klimaanpassungsmaßnahmen im Globalen Süden trotz eines Anstiegs auf 28 Milliarden US-Dollar bei weitem nicht ausreichen, berichtet die Tageszeitung (Taz). Das UN-Umweltprogramm (UNEP) schätzt die Investitionsaufwand auf 215 bis 387 Milliarden US-Dollar jährlich. UNEP drängt darauf, dass die reichen Länder einen Großteil der Finanzierung übernehmen, wie es in der UN-Klimarahmenkonvention vereinbart sei. UNEP schlägt Schuldenerlasse zur Schließung der Finanzierungslücke vor und fordert die reichen Länder auf, ihre Beiträge zur Klimafinanzierung zu erhöhen. Deutschland will an seinen Zusagen von sechs Milliarden Euro für die internationale Klimafinanzierung festhalten, ergänzt Tagesspiegel Background.
3. London sanktioniert russische Aktivitäten in Afrika
Das Vereinigte Königreich hat Sanktionen gegen russische Söldnertruppen, die russische Rüstungsindustrie und den russischen Geheimdienst in Afrika erlassen. Die Maßnahmen sollen unter anderem verhindern, dass Russland Afrika destabilisiert, sagte der britische Außenminister David Lammy auf ZDF.de. Drei Söldnergruppen seien mit Sanktionen belegt worden, darunter das „Afrikakorps“, das als Nachfolger der aufgelösten Wagner-Gruppe gilt, ergänzen Spiegel und N-tv.de. Am Wochenende sei ein großes Treffen afrikanischer Außenminister*innen im russischen Sotschi geplant. (ONE.org)