Täglich erstellt das Medienteam von ONE in Deutschland einen Nachrichtenüberblick. Die „Top-Themen des Tages“ speisen sich aus entwicklungspolitischen Meldungen mit dem Schwerpunkt Afrika und Entwicklungszusammenarbeit. Hier die heutigen:
1. DR Kongo: Lösung im Rätsel um „Krankheit X“?
Eine in der Demokratischen Republik Kongo grassierende unbekannte Krankheit könnte laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Malaria zusammenhängen. Die WHO konnte in zehn von zwölf Proben der „Krankheit X“ den bereits in Afrika verbreiteten Erreger nachweisen, berichten Tagesschau.de, Zeit Online, N-tv.de und BR24. Trotz Hunderter Tote innerhalb weniger Wochen sei der Anstieg der Fälle nicht exponentiell hoch, sondern im Erwartungsbereich für die Jahreszeit, so WHO-Spezialist Abdi Rahman Mahamad. Es gebe noch kein abschließendes Ergebnis, die Untersuchungen laufen vorerst weiter. Unterdessen zeigte sich WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus optimistisch, dass das weltweite Pandemie-Abkommen bis Mai 2025 abgeschlossen wird, ergänzt der Spiegel. Seit zwei Jahren verhandeln die WHO-Mitgliedsstaaten über eine verstärkte Zusammenarbeit bei Pandemien, um aus der Coronakrise zu lernen.
2. Sudan: Angriffe auf Zivilbevölkerung
Im Konflikt zwischen der sudanesischen Armee und der paramilitärischen Miliz Rapid Support Forces (RSF) im Sudan sind seit Wochenbeginn 176 Menschen bei Angriffen auf zivile Einrichtungen getötet worden, berichtet ZDF.de und Deutschlandfunk. Die Gewalt eskalierte in der Stadt Kabkabiya in der Region Nord-Darfur und in Omdurman nahe der Hauptstadt Khartum, ergänzen Spiegel, Süddeutsche Zeitung und Zeit Online. Beiden Seiten, aber vor allem der RSF, werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, darunter willkürliche Erschießungen, sexualisierte Gewalt und ethnische Vertreibungen in Darfur. Laut der „Watchlist“, die die Hilfsorganisation International Rescue Committe (IRC) heute veröffentlicht hat, herrscht im Sudan die schlimmste humanitären Krise weltweit, ergänzt die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
3. Regierungswechsel in Ghana
Die ghanaische Wahlkommission hat den Sieg des Oppositionskandidaten John Dramani Mahamas und seiner Partei National Democratic Congress (NDC) bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am vergangenen Wochenende bestätigt. Für Claudia Bröll, Afrika-Korrespondentin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, und Helena Kreiensiek, Auslandskorrespondentin der Tageszeitung (Taz), ist die Abstrafung der Regierungspartei New Patriotic Party (NPP) das Ergebnis einer stabilen Demokratie. Laut Thomas Jansen, Politikredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, liegt Ghana in einer instabilen Region. Doch obwohl das Land unter einer schweren Wirtschaftskrise leide, sei das Bruttonationaleinkommen pro Einwohner*in höher als in den Nachbarstaaten Mali, Niger, Burkina Faso und Tschad. Daraus folgert Jansen für Europa, dass es die wirtschaftliche Entwicklung fördern müsse, wenn es Demokratie in Afrika stärken wolle. Deshalb fordert er Rahmenbedingungen für fairen Handel.
(https://www.one.org/de/ueber-one/pressebereich/top-themen/)