23.01.2025: ONEs Top-Themen des Tages

23.01.2025: ONEs Top-Themen des Tages

Täglich erstellt das Medienteam von ONE in Deutschland einen Nachrichtenüberblick. Die „Top-Themen des Tages“ speisen sich aus entwicklungspolitischen Meldungen mit dem Schwerpunkt Afrika und Entwicklungszusammenarbeit. Hier die heutigen:

1. Nach US-Rückzug: WHO-Programme in Afrika gefährdet

Im Interview mit dem Spiegel warnt Dr. Catherine Kyobutungi, Direktorin des “African Population and Health Research Center” mit Sitz in Nairobi, Kenia, vor den Konsequenzen des geplanten Austritts der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Afrika. Gerade in ärmeren Ländern sei die WHO eine unverzichtbare “Lebensader”, etwa bei der Bekämpfung von Pandemien, bei Notfalleinsätzen und bei der Versorgung mit Medikamenten und Impfstoffen. Im Kampf gegen Krankheiten wie Malaria, HIV und Tuberkulose sei die Unterstützung der WHO entscheidend. Erfolge wie die fast vollständige Ausrottung der Pocken zeigen, wie wichtig diese Zusammenarbeit sei. Laut Dr. Kyobutungi könne Chaos ausbrechen, wenn zudem spezialisierte US-Entwicklungsprogramme, wie der »President’s Emergency Plan for AIDS Relief« (PEPFAR), ausfallen. Die Entscheidung über eine Verlängerung des PEPFAR-Programms stehe im März an. Das Programm habe ein Budget von rund fünf Milliarden US-Dollar, wovon ein Großteil nach Afrika fließe.  

2. Sahel: Gemeinsam gegen Terrorismus

Eine gemeinsame Eingreiftruppe der Sahelstaaten Mali, Burkina Faso und Niger steht kurz vor dem Einsatz. Ziel der 5.000 Mann starken Truppe ist die Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus, berichten Tagesspiegel und Frankfurter Rundschau. Nigers Verteidigungsminister Salifou Mody sagte, besonders in Grenzregionen sei ein gemeinsames Vorgehen gegen Terroristen notwendig. In der Sahelzone seien islamistische Milizen aktiv, die wiederholt Angriffe auf Sicherheitskräfte und Zivilisten verüben. Auch den Sicherheitskräften sollen immer wieder schwere Menschenrechtsverletzungen vornehmen. In allen drei Ländern regieren Militärjuntas. 2023 haben sie die Sahel-Allianz (AES) gegründet und seien aus der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) ausgetreten.

3. DR Kongo: Gebietsgewinne für M23-Milizen

Im Osten der DR Kongo haben die M23-Rebell*innen mit Unterstützung des Nachbarlandes Ruanda erstmals Gebiete in der Provinz Süd-Kivu erobert. Afrika-Korrespondentin Simone Schlindwein berichtet in der Tageszeitung (Taz), dass auf dem nahe gelegenen Flughafen Kavuma Panik ausgebrochen sei. Dort befinden sich die größten Nachschub- und Munitionslager der kongolesischen Armee. Laut Schlindwein sei der Friedensprozess für den Ostkongo zum Erliegen gekommen. Friedensverhandlungen seien durch die Vielzahl der Akteur*innen in der Region erschwert, die unter anderem durch den Rohstoffreichtum angelockt werden. Laut der kongolesischen Regierung sind auch Technologiekonzerne am Konflikt mitverantwortlich, so N-tv.de. Belgien habe nun Ermittlungen gegen den Apple-Konzern und seine Vertriebsfirmen aufgenommen, nachdem die DR Kongo in Belgien und Frankreich Klage eingereicht habe. Die Vorwürfe reichen von der Vertuschung von Kriegsverbrechen im Ostkongo, der Verschleierung der Herkunft von Mineralien, dem Vertrieb von Diebesgut bis hin zur Täuschung von Verbraucher*innen. Apple weise die Vorwürfe zurück.

(https://www.one.org/de/ueber-one/pressebereich/top-themen/)