Der tropische Regenwald gilt als nicht erneuerbare Ressource, ist ein zentraler Faktor für die Begrenzung der Erderwärmung und systemrelevant für den Klimaschutz. Das zentralafrikanische Land Gabun gab sich daher das Ziel: „Rainforest first!“. Die 3sat-Dokumentation „Brennpunkt Regenwald – Klimaschutz in Zentralafrika“ von Werner Zips und Angelica V. Marte, zu sehen am Donnerstag, 6. Mai 2021, 23.00 Uhr, in Erstausstrahlung, stellt die Bemühungen des Landes beim Klimaschutz vor.
Unter dem Motto „Grünes Gabun“ will das zentralafrikanische Land mit gutem Beispiel vorangehen. Seinen Vorsitz bei den „Afrikanischen Verhandlungsrunden zum Klimawandel“ (AGN) möchte Gabun dafür nutzen, auf die regionale und globale Bedeutung der tropischen Regenwälder aufmerksam zu machen. Denn die zunehmende Erderwärmung bedroht die artenreichen Wälder auf mehrfache Weise. Dazu gehört unter anderem der Anstieg des Meeresspiegels, durch den nicht nur Küstenwälder vernichtet werden, sondern auch das sensible Ökosystem der salzreichen Lagunen, Sumpfgebiete und Moore gestört wird. Für viele große Säugetiere wie Waldelefanten, Rotbüffel und Pinselohrschweine sind diese Ökosysteme überlebenswichtig.
Das zentralafrikanische Kongobecken mit seinen artenreichen Ökosystemen stellt das zweitgrößte Regenwaldvorkommen der Erde. Mit 168 Millionen Hektar entspricht es etwa einem Drittel des Amazonas-Regenwaldes mit 526 Millionen Hektar. Dieser Anteil Afrikas am äquatorialen Regenwaldgürtel ist entscheidend für die regionalen Regenfälle bis in die Sahelzone. Schon jetzt beklagen die meisten afrikanischen Staaten unregelmäßige und kürzere Regenzeiten.
In den verbliebenen tropischen Regenwäldern Amazoniens und denen des zentralafrikanischen Kongobeckens entscheidet sich das Schicksal des Planeten. Der Weltklimarat benennt seit gut zwei Jahrzehnten jene Kipppunkte, deren unumkehrbare Folgen für das Weltklima zu unkontrollierbaren Kettenreaktionen führen würden. Die weitere Zerstörung dieser beiden tropischen Regenwaldsysteme gehört dazu. (3sat)