Afrika-CD-Tipp: Mamadou Diabate (Burkina Faso) „Seengwa“ – eine musikalische Hommage an das “sprechende Balafon”

Afrika-CD-Tipp: Mamadou Diabate (Burkina Faso) „Seengwa“ - eine musikalische Hommage an das “sprechende Balafon”Das am 1. April 2022 erscheinende 14. Studioalbum des Balafonmeisters Mamadou Diabate ist ein Unikum in der Weltmusikszene: Traditionelle westafrikanische Musik trifft auf Jazz und Klassik. Seengwa ist eine Würdigung der schon fast vergessenen musikalischen Traditionen des Sambla-Volkes der gleichnamigen Region in Burkina Faso. Die Sambla gehören zu den sehr seltenen Völkern weltweit, die mit dem Xylophon (die Sambla nennen es Balafon) eine Sprache entwickelt haben. Sie stellt die in Musik übersetzte Tonsprache der Sambla dar und dient als “Ersatzsprache”. Musiker, die diese Sprache nicht verstehen, können dieses Instrument nicht beherrschen.

Mamadou Diabate verbindet diese mit dem “Hier und Jetzt” durch die Zusammenarbeit mit hochkarätigen Musikern aus Europa und seiner Heimat. Der renommierte österreichische Jazz-Saxophonist Wolfgang Puschnig ist nur einer der insgesamt 6 Musiker, die Mamadou Diabates 6-köpfige “Percussion Mania” ergänzen.  In dem Stück “Duniya banaba” wird erstmalig die Balafonsprache durch die Poetry Slammerin Malika La Slamazone aus Burkina Faso ins Französische übersetzt.

Seengwa nimmt die Hörer auf eine Rhythmusreise  – von der Tradition in die Moderne. Mamadou Diabate und Yacouba Konate liefern dafür den Grundton mit ihren zwei Balafons als Leadinstrumente und führen in afrikanische Sphären durch Djembe und Calabash, angereichert mit wunderbaren Melodien und mehrstimmigen Gesängen zweier Vokalistinnen, Streichern, Piano und Kora, sowie E- und Bassgitarren. Die außergewöhnliche Kreativität von Mamadou Diabate ist ein nie endender Strom musikalischer Schöpferkraft, die die besondere Kultur- und Musiktraditionen seiner Heimat am Leben erhalten.

ÜBER MAMADOU DIABATE & PERCUSSION MANIA:
Mamadou Diabate ist ein preisgekrönter Balafon-Instrumentalist und Komponist, der in Burkina Faso geboren wurde und heute in Wien (Österreich) lebt. Er stammt aus einer traditionellen „Jeli“-Familie, die unter den Mande-Völkern Musik macht und Geschichten erzählt. Seine professionelle Musikausbildung begann im jungen Alter von 5 Jahren. Mamadous Virtuosität ist herausragend – manche sagen, er hätte mehr als zwei Hände. Seine selbst entwickelte Technik ermöglicht es ihm, exquisite Balafon-Soli zu spielen, die den Eindruck erwecken, als würden drei Balafonisten zusammen spielen. Mamadou Diabate zählt weltweit zu den besten Instrumentalisten am Balafon, einer Urform des Xylophon, dessen Holzklangstäbe mit darunter befestigten Kalebassen (ausgehöhlten Kürbissen) verstärkt werden und zugleich mit einem mitschwingenden Membran bezogen sind, der den ganz eigenen Klang des Schlaginstrumentes ausmacht.

Nicht nur der Klang an sich, auch die musikalische Genialität von Mamadou Diabate verzaubern. Seine Kompositionen sind eine Hommage an eine jahrtausendealte Kultur Westafrikas und erzählen auf unterhaltsame Weise die Geschichten des Sambla-Volkes. Mamadou Diabate & Percussion Mania ist ein Feuerwerk an virtuosem Balafonspiel und Rhythmus und zeichnet sich durch zwei Balafone als Lead-Instrumente aus. Damit ist das Projekt weltweit die einzige Formation dieser Art, und unterscheidet sich somit von allen anderen westafrikanischen Bands. Die musikalischen Dialoge und spektakulären Balafonduelle zwischen den beiden Cousins Mamadou Diabate und Yacouba Konate sind ein Höhepunkt eines jeden Konzertes.

Nach 13 veröffentlichten Alben und unzähligen Konzerten ist er aus der Weltmusik-Szene nicht mehr wegzudenken. Das Album „Keneya“ war die Welt-Ersteinspielung der traditionellen Balafonmusik der Sambla. Seit 2016 demonstriert Mamadou die Balafonsprache des Samblavolkes an verschiedenen Universitäten in den USA und Kanada, u.a. in Zusammenarbeit mit der Professorin für Linguistik Laura McPherson am “Ivy League Academic Institution”, Dartmouth College (USA). Zahlreiche Awards sind Meilensteine der seit fast zwei Jahrzehnten international tourenden Gruppe: u. a. Austrian World Music Award, „Grand Prix des Triangle du Balafon“ (Mali) und „Prix Alkaly Camara de la virtuosité“ (Mali). Seit 2016 ist Mamadou Diabate Ritter des Nationalen Ordens von Burkina Faso.

Mamadou Diabate hat mit zahlreichen Musikern unterschiedlicher Stilrichtungen und Herkunft zusammengearbeitet, darunter Cheick Tidiane Seck, Toumani Diabate, Sigi Finkel und Wolfgang Puschnig. Seine Konzerttourneen brachten ihn auf  4 Kontinente und zu einer Vielzahl an renommierten Festivals, u.a. WOMAD (England), Saalfelden Jazz Festival (Österreich), Afrika Festival Würzburg (Deutschland),  Rain Forest Festival (Malaysia).

Mamadou Diabate lebt in Wien, Österreich. 2010 eröffnete er in Burkina Faso eine Schule, in der derzeit 600 Kinder kostenlos unterrichtet werden.

TERMINE:

Album Release Tour – Teil 1 Österreich

03.03.22        Dornbirn, Spielboden

11.03.22        Attnang-Puchheim

12.03.22        Landgasthof Huber, Traismauer

26.03.22        Graz, Orpheum

27.03.22        Klagenfurt, Konzerthaus

02.04.22        Wien, Porgy & Bess mit Presseevent

Linguistik-Projekt:     The Talking Balafon of the Sambla

03.04. – 03.07           Dartmouth College, USA Laura McPherson

Album Festival Tour – Europa

17.07.22           Wassertrüdingen, Afrika Karibik Festival, Deutschland

12.08.22        Sziget Festival, Ungarn

Album Release Tour – Teil 2 International

tba                Baden, Casino

04.12.22        Musica en el Parque, Las Palma de Gran Canaria, Spanien