Afrika im Jahr 2025: Ereignisse, die Geschichte schreiben werden

Afrika im Jahr 2025: Ereignisse, die Geschichte schreiben werden

Der Blick richtet sich zunehmend auf das Jahr 2025 und eine Vielzahl politischer, sportlicher, sozialer und wirtschaftlicher Ereignisse. Wichtige Meilensteine wie Wahlen, die Präsidentschaft der Afrikanischen Union (AU), der Afrika-Cup (CAN), das fünfzigjährige Jubiläum des Grünen Marsches, die Trennung der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) von der Allianz der Sahelstaaten (AES) sowie der erste G20-Gipfel auf afrikanischem Boden stehen bevor.

Wahl des nächsten Vorsitzenden der AU-Kommission
Wer wird Moussa Faki Mahamat an der Spitze der Kommission der Afrikanischen Union (AU) nachfolgen? Die Entscheidung fällt im Februar auf dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs, der am 17. und 18. Februar in Addis Abeba, Äthiopien, stattfindet. Sicher ist, dass der nächste Vorsitzende gemäß des Rotationsprinzips aus Ostafrika kommen wird, während die Vizepräsidentin aus Nordafrika stammen wird. Vier Länder haben Kandidaten vorgeschlagen: der Kenianer Raila Odinga (79 Jahre), der Dschibutier Mahamoud Ali Youssouf (58 Jahre), der Mauritier Anil Gayan (76 Jahre) und der Madagasse Richard Randriamandrato (65 Jahre). Favoriten sind Raila Odinga, ein erfahrener Oppositionspolitiker aus Kenia, und Mahamoud Ali Youssouf, der seit 2005 Außenminister Dschibutis ist. Die Wahl erfolgt durch eine geheime Abstimmung, wobei eine Zweidrittelmehrheit der stimmberechtigten Mitgliedstaaten erforderlich ist. Der gewählte Kandidat erhält ein vierjähriges Mandat, das einmal verlängert werden kann.

Afrika-Cup 2025 in Marokko
Vom 21. Dezember 2025 bis zum 18. Januar 2026 findet in Marokko die Endrunde der 35. Ausgabe des Afrika-Cups (CAN) statt. Die Gruppenauslosung erfolgt am 27. Januar 2025 in Rabat. Neben dem sportlichen Wert hat dieses Ereignis auch geopolitische und strategische Bedeutung für Marokko, das sich damit auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2030 vorbereitet, die es gemeinsam mit Spanien und Portugal ausrichten wird. Dank seiner erstklassigen Sport-, Transport- und Hotelinfrastruktur wird Marokko als Gastgeberland hervorgehoben. Der Afrika-Cup wird erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben, da Tausende von Besuchern erwartet werden und die mediale Aufmerksamkeit auf Marokko gelenkt wird, das 2024 zur führenden Tourismusdestination Afrikas wurde.

Trennung von ECOWAS und AES am 29. Januar
Das Jahr 2025 markiert die Trennung zwischen der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) und der Allianz der Sahelstaaten (AES). Mali, Burkina Faso und Niger werden ab dem 29. Januar 2025 keine Mitglieder der ECOWAS mehr sein. Dadurch verliert ECOWAS 2,7 Millionen km² (52,84 % ihrer Fläche) und 70 Millionen Einwohner (17 % der 420 Millionen Bewohner der Region). Der Verlust entspricht 7 % des Bruttoinlandsprodukts der Gemeinschaft. Da die AES-Länder keine Küsten haben, bleiben sie weiterhin auf die Häfen der ECOWAS-Staaten angewiesen, insbesondere Togo, Côte d’Ivoire und Senegal, für Im- und Exporte.

Entscheidend wird sein, wie beide Parteien über Themen wie die Freizügigkeit von Waren und Personen sowie die Niederlassungsfreiheit verhandeln. Die AES-Länder möchten diese Freiheiten weiterhin nutzen und haben angekündigt, dass ihre Konföderation ein visafreier Raum für alle ECOWAS-Bürger bleibt.

Präsidentschaftswahlen
2025 stehen in mehreren Ländern Präsidentschaftswahlen an, darunter in Côte d’Ivoire, Tansania, Kamerun und den Seychellen.

Kamerun: Paul Biya, 91 Jahre alt, strebt im Oktober 2025 eine achte Amtszeit an. Der amtierende Präsident gilt als Favorit, während der Oppositionskandidat Maurice Kamto möglicherweise nicht kandidieren kann, da seine Partei keine gewählten Vertreter hat – eine Voraussetzung für die Aufstellung eines Kandidaten.

Côte d’Ivoire: Ein spannender Wahlkampf zeichnet sich ab. Der amtierende Präsident Alassane Ouattara (82 Jahre) wird voraussichtlich für eine vierte Amtszeit kandidieren. Er trifft auf starke Konkurrenz: Tidjane Thiam (61 Jahre), Neffe von Félix Houphouët-Boigny, und Laurent Gbagbo (78 Jahre), der ehemalige Präsident. Auch innerhalb der Opposition könnte es zu internen Konflikten kommen, da Jean-Louis Billon (60 Jahre) seine Kandidatur trotz der Nominierung von Thiam durch die PDCI aufrechterhalten könnte.

In Ländern wie Mali, Guinea, Burkina Faso und Gabun, die in den letzten Jahren von Putschen betroffen waren, werden wohl ebenfalls Wahlen stattfinden, allerdings gibt es hier bislang keine genau festgelegten Termine. (Quelle: adiac-congo)