Am Montagabend wurde Roch-Marc Christian Kaboré von der Patriotischen Bewegung für die Bewahrung und Wiederherstellung unter der Führung von Oberstleutnant Paul-Henry Sandaogo Damiba abgesetzt. Das Militär kündigte unter anderem die Aussetzung der Verfassung, die Auflösung der Regierung und der Nationalversammlung an. Die Burkiner gingen auf die Straße, um die Machtübernahme zu begrüßen, berichtet der französische Sender RFI.

Jubelnd versammelten sich mehrere Jugendliche auf dem Place de la Nation in der Hauptstadt, um die Machtübernahme durch die Armee zu feiern. Schreie, Trillerpfeifen hier, dort wird die burkinische Hymne aus vollem Herzen mitgesungen. Die Jugendlichen sind der Meinung, dass die Militärs die „würdigen Söhne des Landes der aufrechten Menschen“ sind. 

„Burkina Faso lag im Sterben, das Militär ist gekommen, um es zu retten“, ruft ein Jugendlicher im Freudentaumel. Ein anderer sagt: „Es ist ein Aufatmen, denn wir hatten es mit einer Macht zu tun, der es an Kompetenz und Intelligenz mangelte und die alle Söhne und Töchter Burkina Fasos als Geiseln genommen hat.“ 

Andere hielten ein Transparent hoch, auf dem zu lesen war: „Die Bewegung für die Neugründung Burkina Fasos setzt sich für umfassende Reformen in den Bereichen Souveränität, Sicherheit und Würde ein“. 

„Wir werden das Militär bis zum Ende unterstützen“, sagt einer. Der andere warnt diejenigen, die sich in die Angelegenheiten des Landes einmischen werden: „Mit der Ecowas und Co. ist es vorbei!“. 

Bei Einbruch der Dunkelheit und unter dem Lärm der Motorräder kehrten sie in ihre Häuser zurück, bevor um 21 Uhr die Ausgangssperre begann. 

Auch in den Straßen von Bobo Dioulasso, der zweitgrößten Stadt des Landes, zeigten Jugendliche ihre Freude. Hier teilten jedoch nicht alle Einwohner ihre Begeisterung, die Meinungen blieben geteilt.