DAS-Afrika-Pressespiegel KW 20: Hoffnungsschimmer?

DAS-Afrika-Pressespiegel KW 20: Hoffnungsschimmer?Afrika-Gipfel in Paris: Am Dienstag fand in Paris ein Gipfeltreffen zur Unterstützung afrikanischer Volkswirtschaften in der Covid-19 Pandemie statt. Gastgeber Emmanuel Macron nahm 30 Staats- und Regierungschefs afrikanischer Staaten sowie Vertreterinnen und Vertreter europäischer Staaten und internationaler Finanzinstitutionen, wie dem Internationalen Währungsfond (IWF), teils virtuell, teils vor Ort in Empfang. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie sind auf dem afrikanischen Kontinent besonders zu spüren: Nur rund 3% soll Afrikas Wirtschaft Schätzungen zufolge dieses Jahr wachsen – halb so viel wie der Weltdurchschnitt.

Auch die Impfkampagne geht auf Europas Nachbarkontinent nur schleppend voran. Bisher sind lediglich drei Prozent der afrikanischen Bevölkerung geimpft. Der französische Präsident forderte nun eine Verdopplung der Impfziele der Covax-Initiative, die Aufhebung der Patentrechte an den Covid-19 Impfstoffen und die lokale Produktion von Impfstoff in Afrika. So solle der Kontinent bis Ende des Jahres eine Impfquote von 40% erreichen, bis Mitte 2022 solle die Quote dann bei 60% liegen und somit auch das Risiko gefährlicher Virusmutationen gesenkt werden. Außerdem wurden auf dem Gipfel konkrete Finanzierungshilfen festgelegt. So gaben Macron und die IWF-Chefin Kristalina Georgieva bekannt, der IWF werde afrikanischen Staaten bis Oktober dieses Jahres 33 Milliarden US-Dollar Sonderziehungsrechte zuteilen; durch Umverteilung der Sonderziehungsrechte der wirtschaftlich starken Mitgliedsstaaten des IWF sollen insgesamt gar bis zu 100 Milliarden US-Dollar zusammenkommen. Sonderziehungsrechte sind vom IWF eingeführte internationale Währungsreserven, die in Form von Buchkrediten auf den Konten des IWF geführt werden und bei Bedarf zusätzliche Liquidität für dessen Mitgliedstaaten bereitstellen. Macron sieht in den Ergebnissen des Gipfels einen ersten Schritt zu dem von ihm geforderten “New Deal with Africa”, eine Anspielung an die Wirtschaftsreformen der USA in den 1930-er Jahren. Am Vortag des Gipfels tagte bereits eine Konferenz zur Schuldenreduktion des Sudan. Frankreich stimmte zu, dem nordostafrikanischen Land Schulden in Höhe von fünf Milliarden Euro zu erlassen. Auch Deutschland will auf die Rückzahlung von 360 Millionen Euro Schulden verzichten, um die demokratische Transition in dem Land zu unterstützen.

Regierungsbildung in Mali. Am vergangenen Freitag trat Malis Premierminister, Moctar Ouane, mitsamt der Übergangsregierung zurück …

HIER geht es direkt zum wöchentlichen Pressespiegel, in dem Sie eine umfangreiche Linksammlung zu weiteren afrikapolitisch relevanten Nachrichtenbeiträgen finden. (Deutsche Afrika Stiftung)