Madagaskar – Attentat auf Präsidenten verhindert: Die Generalstaatsanwältin von Madagaskar teilte am Donnerstagmorgen mit, dass die lokalen Sicherheitsbehörden einen Anschlag auf Staatspräsident Andry Rajoelina vereitelt hätten. Gemäß Berthine Razafiarivony soll eine aus sechs Personen bestehende Gruppe geplant haben, verschiedene ranghohe madagassische Persönlichkeiten, unter ihnen Präsident Andry Rajoelina, zu ermorden. Die Verdächtigen wurden am Dienstag im Zuge einer Untersuchung wegen der Gefährdung der Staatssicherheit festgenommen. Unter den verhafteten Personen sollen sich auch zwei französische Staatsangehörige befinden. Den gezielten Verhaftungen waren laut den Behörden monatelange Ermittlungen vorausgegangen, in denen die Polizei Informationen über die konkreten Anschlagspläne gesammelt habe.
Bereits während der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag des Inselstaates am 26. Juni hatten die Sicherheitskräfte vor Ort mitgeteilt, ein Attentat auf Sicherheits-Staatssekretär Richard Ravalomanana vereitelt zu haben. Der General gilt als ein enger Vertrauter des amtierenden Präsidenten, der seit Januar 2019 erneut im Amt ist. Bereits von 2009 bis 2014 fungierte er als Staatsoberhaupt des südostafrikanischen Landes, nachdem er den ehemaligen Präsidenten Marc Ravalomanana mit Hilfe des Militärs aus dem Amt gedrängt hatte. Während sowohl Ravalomanana als auch Rajoelina nach AU-geführten Verhandlungen bei den Wahlen 2013 auf eine Kandidatur verzichteten, traten die beiden langjährigen Kontrahenten bei den letzten Wahlen wieder gegeneinander an. Im Dezember 2018 entschied Rajoelina den Machtkampf mit einer knappen Mehrheit in der Stichwahl um das höchste Staatsamt für sich. In den letzten Monaten hat der 47-Jährige vor allem mit dem harten Vorgehen gegen Medien und Presse auf sich aufmerksam gemacht. So wurden im April neun Fernseh- und Radiostationen mit Verweis auf die Gefährdung der nationalen Sicherheit geschlossen. Neben der politisch instabilen Lage ist das Land aktuell schwer von der Corona-Pandemie sowie ihren wirtschaftlichen Folgen betroffen. Seit über einem Jahr gelten strenge Lockdown-Regelungen. Hinzu kommt eine sich stetig verschärfende Hungersnot im Süden des Landes. Wegen einer anhaltenden Dürre sind in Madagaskar nach Einschätzung des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) derzeit etwa 400.000 Menschen akut vom Hungertod bedroht.
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