DAS-Afrika-Pressespiegel KW 34: Weitreichende Entscheidungen

DAS-Afrika-Pressespiegel KW 34: Weitreichende EntscheidungenAlgerien bricht diplomatische Beziehungen zu Marokko ab: Am vergangenen Montag hat Algerien seine diplomatischen Beziehungen zu Marokko abgebrochen. Den Entschluss verkündete der algerische Außenminister Ramtane Lamamra auf einer Pressekonferenz am Dienstag. Dabei warf Lamamra der marokkanischen Seite vor, einen systematischen Krieg gegen sein Heimatland zu führen und israelische Spionagesoftware gegen Algier einzusetzen. Das marokkanische Außenministerium bedauerte den Entschluss aus Algier und stufte die Entscheidung als völlig ungerechtfertigten Schritt ein. Allerdings waren dieser Eskalation in den vergangenen Monaten deutlich wahrnehmbare Spannungen vorausgegangen, somit kommt der jetzige, vorläufige Tiefpunkt der algerisch-marokkanischen Beziehungen nicht überraschend.

Die Beziehungen der beiden Maghreb-Staaten sind seit Langem schwierig und konfliktgeladen. Für Marokko bedeutete insbesondere die algerische Anerkennung der Unabhängigkeit der Westsahara eine Belastung der Beziehungen. Beide Länder werfen sich zudem gegenseitig die Unterstützung von Separationsbewegungen im jeweils anderen Land vor. Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen hatte Algerien im Juli seinen Botschafter aus der marokkanischen Hauptstadt Rabat zurückgerufen, nachdem sich der marokkanische Botschafter bei den Vereinten Nationen (VN) für die Selbstbestimmung der Provinz Kabylei ausgesprochen hatte. In dieser hauptsächlich von Berberinnen und Berber bewohnten Region im Nordosten des Landes kämpft die Bewegung für die Selbstbestimmung der Kabylei (MAK) seit ihrer Gründung im Jahr 2001 für die Autonomie der Provinz. Zuletzt hatten die algerischen Behörden die MAK für die verheerenden Waldbrände der letzten Wochen mitverantwortlich gemacht und Marokko vorgeworfen, sie aktiv zu unterstützen. Die Feuer haben Tausende Hektar Wald vernichtet und mindestens 90 Todesopfer gefordert. Darüber hinaus soll die Annäherung Marokkos an Israel zu der Entscheidung Algeriens beigetragen haben, die diplomatischen Beziehungen zu seinem Nachbarn abzubrechen. Algier unterstützt traditionell die palästinensische Seite im Nahost-Konflikt. Marokko hat hingegen mit der Normalisierung seiner Beziehungen zum israelischen Staat begonnen, nachdem der vormalige US-amerikanische Präsident Donald Trump Ende letzten Jahres Marokkos Souveränität über die Westsahara offiziell anerkannt hatte. Vor zwei Wochen hat nun der israelische Außenminister Yair Lapid erstmals Marokko besucht und dabei auch die Rolle Algeriens in der Region kritisiert. Algier deutete diesen Besuch als feindlichen Akt seitens seines Nachbarlandes.

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