DAS-Afrika-Pressespiegel KW11: Kein Frieden in Sicht?

DAS-Afrika-Pressespiegel KW11: Kein Frieden in Sicht?Senegal startet Militäroffensive gegen Casamance-Rebellen: Die senegalesische Armee hat am Sonntag in der südlichen Casamance-Region eine Militäroffensive gegen Rebellen der separatistischen Gruppe Bewegung der Demokratischen Kräfte der Casamance (MFDC) eingeleitet. Laut Generalstabschef Cheikh Wade verfolge diese drei Ziele: Die Auflösung der Stützpunkte der MFDC-Bewegung von Rebellenführer Salif Sadio, die Beseitigung aller an kriminellen Aktivitäten beteiligten und bewaffneten Banden in der Region und die Wahrung der territorialen Integrität des Landes.

Der Einsatz erfolgt weniger als zwei Monate nach dem Tod von vier senegalesischen Soldaten und der Gefangennahme von sieben weiteren durch die Rebellen, als sich beide Seiten im Grenzgebiet zu Gambia bekämpften. Bereits im Januar hatte die senegalesische Armee eine Operation gegen MFDC-Stützpunkte eingeleitet, um den Handel mit illegalen Hölzern und Cannabis, an dem die Rebellen maßgeblich beteiligt sein sollen, zu unterbinden. Die sieben Soldaten wurden inzwischen wieder freigelassen.

Aufgrund der geographischen Nähe zu Gambia waren seit Beginn der Offensive auch dort mehrere Gemeinden und Dörfer schwerem Geschützfeuer ausgesetzt, mehrere Dutzend Binnenvertriebene und Geflüchtete sollen seither die Grenzregion verlassen haben. Der Konflikt mit den Separatisten der MFDC geht bis in das Jahr 1982 zurück, als die anfänglich friedlichen Demonstrationen für die Freiheit mit der Inhaftierung des damaligen Anführers der Organisation in einen Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt mündeten. Seither forderte der Konflikt mehrere Tausend Menschenleben. Die Rebellen profitieren dabei von der wahrgenommenen Marginalisierung in der Region, die einst in portugiesischem und später in französischem Besitz war, bis sie nach der Unabhängigkeit Senegals 1960 Teil des Landes wurde.Nicht nur geografisch durch Gambia, auch kulturell und sprachlich ist die Region weitgehend vom Rest des Landes isoliert. In den letzten Jahren haben sich die senegalesischen Behörden um die Wiederansiedlung der durch den Konflikt Vertriebenen bemüht. Die Beilegung des Konflikts und die Erreichung eines endgültigen Friedens in Casamance hat der senegalesische Präsident Macky Sall zu einer Priorität seiner zweiten Amtszeit erklärt.

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