DR Kongo: Mitmach-Aktion zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen 2021

DR Kongo: Mitmach-Aktion zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen 2021
Kinder aus Vergewaltigungen leben oft mit traumatisierten Müttern (Symbolfoto: ia)

Donnerstags in Schwarz für eine Welt ohne Vergewaltigung: Um ein Zeichen gegen sexualisierte Kriegsgewalt zu setzen, lädt die Kongo-Kampagne zur Aktion „Donnerstags in Schwarz“ ein. Mit schwarzer Kleidung am Donnerstag und dem speziellen Aktionsbutton können Interessierte auf die anhaltende Gewalt gegen Frauen und Mädchen und die Kriegsverbrechen in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) hinweisen. An die Politik appelliert die Kampagne, aktiv zu werden und ihren Beitrag zur Beseitigung von sexualisierter Gewalt gegen kongolesische Frauen und für Frieden und Gerechtigkeit in der DRC zu leisten.

Bewaffnete Konflikte bestimmen seit über 25 Jahren das Leben der Menschen im Osten der DRC. Dabei wird sexualisierte Gewalt gezielt und meist straffrei als Kriegswaffe eingesetzt. Vergewaltigung als Kriegswaffe hat nicht nur dramatische physische und psychische Folgen für die Überlebenden, sondern auch soziale. Überlebende werden häufig von ihren Familien und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Kinder aus Vergewaltigungen leben mit traumatisierten Müttern, für die es sehr schwer ist, ihr Kind zu akzeptieren und zu lieben. Darüber hinaus werden sie häufig durch ihr soziales Umfeld stigmatisiert.

Insbesondere durch Massenvergewaltigungen arbeiten die Täter – Milizen sowie Soldaten – strategisch darauf hin, den sozialen Zusammenhalt in Familien und Gesellschaft zu zerstören. Sie verfolgen das Ziel, Kontrolle über Gebiete zu gewinnen, indem sie die Bevölkerung demoralisieren und einschüchtern. Dazu werden häufig die Einwohner*innen ganzer Dörfer ermordet oder vertrieben und die ökonomischen Grundlagen der Bevölkerung vernichtet. Die Gründe hierfür sind vielfältig und komplex. Unter anderem geht es um Zu- gang zu Land und um den Abbau gewinnbringender Rohstoffe. Beispielsweise wird Coltan aus dem Ostkongo für die Produktion von Mobiltelefonen und Kondensatoren verwendet – Produkte, die auch in Deutschland genutzt werden.

Deshalb fordert die Kongo-Kampagne gemeinsam mit Friedensnobelpreisträger Dr. Denis Mukwege die Bundesregierung auf, sich konsequent dafür einzusetzen, dass sexualisierte Gewalt im Kongo strafrechtlich verfolgt wird und dass deutsche Unternehmen verpflichtet werden, bei der Rohstoffbeschaffung die Menschenrechte einzuhalten.

Donnerstags in schwarz kleiden und Solidarität mit kongolesischen Frauen zeigen
Bei „Donnerstags in Schwarz“ kann jede*r mitmachen. Die Teilnahme ist zeitlich unbefristet. Die Aktionsbuttons kann man zusammen mit Flyern unter www.die-kongo-kampagne.de bestellen. Wird man auf Kleidung oder Button angesprochen, kann man auf die bedrohliche Situation von Frauen im Ostkongo aufmerksam machen. Gemeinsam soll damit das Anliegen, sexualisierte Gewalt zu beseitigen, vermehrt in die Öffentlichkeit eingebracht und bekanntgemacht werden. Ein breiter Rückhalt aus der Bevölkerung kann den Forderungen der Kongo-Kampagne stärkeres politisches Gehör verschaffen.

Die Aktion beginnt am Welttag gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2021. Die Kongo-Kampagne schließt sich damit der weltweiten Aktion „Donnerstags in Schwarz“ des Ökumenischen Rats der Kirchen an.

Hintergrund Das Difäm – Deutsches Institut für Ärztliche Mission e.V.
Seit über 100 Jahren verbessert die Organisation für weltweite christliche Gesundheitsarbeit die Gesundheitsversorgung in wirtschaftlich armen Ländern, besonders für benachteiligte Menschen. Das Difäm ist Träger der Tropenklinik Paul-Lechler- Krankenhaus in Tübingen und der Akademie für Gesundheit in der Einen Welt.

Über die Kongo-Kampagne
Die Kongo-Kampagne ist ein Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen mit einem gemeinsam angestrebten Zukunftsbild: Frauen und Kinder im Kongo sollen mit ihren Fami- lien ein selbstbestimmtes Leben in Frieden, ohne Angst, ohne Gewalt oder sexualisierte Ge- walt führen können. Als wichtige Schritte auf diesem Weg müssen die Kultur der Straflosigkeit durchbrochen und Menschenrechtsverletzungen als Verbrechen durch unabhängige Gerichte verfolgt werden. Darüber hinaus sehen wir die Bundesrepublik Deutschland und die Europäische Union als Nutznießerinnen kongolesischer Konfliktrohstoffe in der Verant- wortung – und auch uns selbst als Verbraucher*innen –, für eine Wirtschaft einzustehen, die im Einklang mit den Menschenrechten steht. Dazu gehören das Recht auf Gesundheit, körperliche Unversehrtheit, Zugang zum Recht und Sicherheit der Person. Zur Achtung, Förderung und zum Schutz dieser Rechte hat sich die Weltgemeinschaft in verschiedenen Konventionen verpflichtet und diese Verpflichtung immer wieder bekräftigt. Diese Verpflichtung gilt allen Menschen gegenüber – auch den Frauen und Kindern im Kongo!

Die Kongo-Kampagne wird gefördert von Brot für die Welt, Difäm Weltweit, der Hauptabteilung Weltkirche der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, dem Katholischen Fonds und Mission EineWelt. Weitere unterstützende Organisationen und Gruppen sind die Evangelischen Frauen Baden, die Handy-Aktion Baden- Württemberg, die International Justice Mission Deutschland, der Landesfrauenrat Baden- Württemberg, Micha Deutschland, Ndwenga e.V., pax christi – Deutsche Sektion, Studifäm, Terre des Femmes und das Zentrum für Mission und Ökumene – Nordkirche Weltweit. (Difäm)