Nach den Todesschüssen auf den 16-jährigen senegalesischen Flüchtling Mouhamed D. durch einen Polizeibeamten in Dortmund am 8. August 2022 hat der Anwalt der angeklagten Polizisten den Vorwurf des Rassismus zurückgewiesen. Es sei eine „Multi-Kulti-Truppe“ im Polizeieinsatz gewesen.
„Hier rassistische Motive zu unterstellen, ist absurd“, sagte Anwalt Michael Emde, dessen Kanzlei drei Angeklagte vertritt, im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch-Ausgabe). Nach Recherchen der Zeitung haben mindestens vier der Einsatzkräfte einen Migrationshintergrund. Eine angeklagte dunkelhäutige Beamtin hat afrikanische Wurzeln, der Vater stammt aus Ghana. Auf Geheiß ihres Dienstgruppenleiters hatte sie erfolglos versucht, den suizidgefährdeten Jugendlichen, der sich ein Messer gegen den Bauch hielt, mit Pfefferspray außer Gefecht zu setzen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass bereits dieser Angriff rechtswidrig war. Vielmehr hätte man ein Kriseninterventionsteam oder einen Dolmetscher herbeirufen müssen. Zudem waren demnach eine Beamtin portugiesischer Herkunft, ein Deutsch-Syrer sowie ein Polizist mit polnischen Migrationshintergrund im Einsatz. (PM Kölner Stadtanzeiger)
„Wenn das die Strategie der Verteidigung ist, dann hat sie an wirklichen Argumenten vermutlich nichts zu bieten … {} Ob das Gericht sich damit über den Tisch ziehen lässt?“ schreibt der Solidaritätskreis Mouhamed auf twitter.