Kamerun: Ärzte ohne Grenzen setzt medizinische Hilfe im Südwesten des Landes aus und fordert Freilassung von Mitarbeitenden

Kamerun: Ärzte ohne Grenzen setzt medizinische Hilfe im Südwesten des Landes aus und fordert Freilassung von Mitarbeitenden
Ärzte ohne Grenzen bei einem Einsatz in Kamerun. © Ärzte ohne Grenzen

Ärzte ohne Grenzen stellt drei Monate nach der Festnahme von vier Mitarbeitenden die humanitäre Hilfe in Südwestkamerun ein. Die Organisation fokussiert sich von nun an ausschließlich auf Maßnahmen, die zu einer sicheren Freilassung der Mitarbeitenden führen sollen, da bisher keine nennenswerten Fortschritte zu verzeichnen sind.

Am 27. Dezember 2021 wurden zwei Mitarbeitende von Ärzte ohne Grenzen verhaftet, nachdem der Krankenwagen an einem Kontrollpunkt in Nguti (Südwestkamerun) angehalten worden war. In dem Fahrzeug wurde zu dem Zeitpunkt ein Patient transportiert, der zur Behandlung von Schusswunden dringende Hilfe benötigte.

Die Mitarbeitenden von Ärzte ohne Grenzen wurden festgenommen, obwohl sie die mit den Behörden vereinbarten Verfahren zur Meldung humanitärer Hilfe befolgt hatten. Sie befinden sich noch immer in Untersuchungshaft im Gefängnis von Buea. Gegen sie wird wegen Beihilfe zur Sezession ermittelt, nur weil sie ihren medizinischen Pflichten nachgekommen sind.

In den folgenden Wochen wurden zwei weitere Kollegen und Mitarbeitende von der Gendarmerie verhaftet. Sie haben einen Rechtsbeistand erhalten und Ärzte ohne Grenzen steht in ständigem Kontakt mit ihnen und ihren Familien. (MSF)