Madagaskar: Rückblick auf einen blutigen Tag nach dem Mord an einem Albino

Madagaskar: Rückblick auf einen blutigen Tag nach dem Mord an einem AlbinoIn Madagaskar wurden 19 Menschen getötet, als Gendarmen auf Demonstranten losgingen, die versuchten, Personen zu befreien, die im Zusammenhang mit dem Mord an einem Albino festgenommen worden waren. Die Tragödie ereignete sich am Montag in der Region Fitovinany.

Bei den Unruhen in Ikongo, einer madagassischen Stadtgemeinde im westlichen Teil der Region Fitovinany, kamen am Montag, den 29. August 2022, nicht nur 19 Menschen ums Leben, sondern 21 weitere wurden verletzt. Dies geht aus einem Kommuniqué hervor, das von der nationalen Gendarmerie Madagaskars veröffentlicht wurde.

Nach Angaben der lokalen Presse begann alles damit, dass Personen versuchten, vier Personen freizubekommen, die in einem Fall von Entführung und Mord an Albinos festgenommen worden waren. Sie wurden beschuldigt, ein Albino-Kind entführt zu haben, nachdem sie seine Mutter ermordet hatten. Der Kommandant der nationalen Gendarmerie, General Andry Rakotondrazaka, ging in einer Pressekonferenz am Montag auf die Vorfälle ein und erklärte, dass „die Gendarmerie Männer festgenommen hat, die des Mordes an einer Mutter und der Entführung ihres Albino-Kindes verdächtigt werden“.

Der Offizier fügte hinzu, dass die festgenommenen Personen auf dem Gendarmerieposten in Ikongo verhört worden seien. Die Bevölkerung des Ortes sei gekommen und habe „gefordert, dass man ihnen diese Personen ausliefert, um eine Volksrache durchzuführen“. Die Verhandlungen zwischen der Gendarmerie und der Menge sowie der Familie der getöteten Person blieben erfolglos. Die Demonstranten versuchten, gewaltsam in das Lager einzudringen und begannen mit Steinwürfen, die hauptsächlich auf die Kaserne der Gendarmerie zielten.

Ein Versuch, die Menge zu zerstreuen, blieb erfolglos. Die Aggressivität der Menge hatte ihren Höhepunkt erreicht. Die Verteidigungskräfte waren daraufhin gezwungen, von ihren Waffen Gebrauch zu machen, „um das Leben der Gendarmen und ihrer Familien zu schützen und ihr Eigentum zu bewahren“. Auch wenn im Moment wieder Ruhe eingekehrt ist, ist nicht auszuschließen, dass die Menschen erneut versuchen werden, die Festgenommenen in die Hände zu bekommen. (Quelle: afrik.com, Symbolfoto : santiago gomez on Unsplash)