Meinung aus Afrika: USA/Afrika – Uncle Sam lässt Russen und Chinesen nicht in Ruhe

Meinung aus Afrika: USA/Afrika - Uncle Sam lässt Russen und Chinesen nicht in RuheEs gibt wieder einen USA-Afrika-Gipfel. Der erste dieser Art fand unter Präsident Barack Obama im Jahr 2014 statt. Unter dem launischen Donald Trump war es dann vorbei. Unter Joe Bidens Vorgänger wäre die Idee eines Gipfeltreffens zwischen Uncle Sam und Afrika für denselben Mann, für den der schwarze Kontinent einfach nur aus „Scheißländern“ bestand, völlig abwegig gewesen. Sein Nachfolger im Weißen Haus bläst offensichtlich nicht in dasselbe Horn, da Joe Biden die Initiative ergriffen hat, fast alle afrikanischen Staatsoberhäupter ab dem 11. Dezember 2022 für drei Tage in Washington zu versammeln.

Auf der offiziellen Tagesordnung stehen die Themen Ernährungssicherheit, Klimawandel und natürlich Demokratie und die damit verbundene gute Regierungsführung. Ein weiteres Thema sind die amerikanischen Investitionen in befreundeten afrikanischen Ländern.

Im Rennen bleiben
Aber das ist die offizielle Seite. Auf der anderen Seite möchte Uncle Sam dem wachsenden Einfluss seiner Hauptrivalen auf afrikanischem Boden entgegenwirken: dem russischen Bären und dem Reich der Mitte, die sich keineswegs an die demokratischen Werte und die gute Regierungsführung klammern, die dem Westen so wichtig sind, und aus ihrem Wunsch nach Expansion auf dem afrikanischen Kontinent, wo sie immer mehr Freunde gewinnen, kein Geheimnis machen. Bidens Amerika, das unbedingt im Rennen um die Gunst Afrikas bleiben und dort gegebenenfalls die erste Geige spielen will, ist sich sehr wohl bewusst, dass es durch das Zwischenspiel von Trumps Amtszeit in einen Rückstand geraten ist, den es aufholen und aufholen will. Das erfordert natürlich Opfer. Aber offensichtlich ist das Land von Uncle Sam bereit, den entsprechenden Preis zu zahlen.

Es heißt, dass der Amerikaner Biden den afrikanischen Kontinent in den Mittelpunkt der Weltdiplomatie rücken will und dass er bereit wäre, sich für die Aufnahme der Afrikanischen Union in die G20 einzusetzen. Wir erinnern uns auch daran, dass Präsident Biden bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen im September zu denjenigen gehörte, die ständige Sitze im Sicherheitsrat für Afrika und Lateinamerika forderten.

Strategie der Rückeroberung
Zweifellos ist es eine ganze Strategie, die das Land von Uncle Sam in Gang setzt, um Afrika zurückzugewinnen, das Donald Trump verächtlich ignoriert und regelmäßig verachtet hatte. Sollte man dem ehemaligen Präsidenten und Milliardär den Grund für den gesamten chinesischen und russischen Durchbruch zuschreiben? Vielleicht nicht. Auf jeden Fall ist China bislang der größte Gläubiger der armen Entwicklungsländer und investiert gerne massiv und ohne viel Aufhebens in diese Länder, was die afrikanischen Länder südlich der Sahara sehr zu schätzen wissen und ihrem großzügigen Wohltäter ebenfalls gerne ihre Anerkennung zollen.

Was die Russen betrifft, so hat ihre Präsenz in verschiedenen Regionen des Schwarzen Kontinents erheblich zugenommen, sei es in Form von bilateraler Zusammenarbeit oder militärischer Unterstützung, wenn nicht gerade Wagners Söldner von sich reden machen. Der militärische Einfluss Russlands ist in Schwarzafrika unbestritten, vor allem in den Ländern, die mit dem ehemaligen Kolonialherren in Konflikt geraten sind und in denen die russische private Sicherheitsfirma Fuß fasst. Dies zeigte sich bei der Abstimmung im Sicherheitsrat, die darauf abzielte, das Land von Wladimir Putin wegen seiner „Aggression“ gegen die Ukraine zu verurteilen. Die Resolution erhielt fast keine afrikanischen Stimmen, was den „russischen Freund“ verärgerte.

Mali, Guinea, Burkina und Sudan „non grata“, Kameruns Biya nicht.
Der Gipfel in Washington erklärte jedoch vier Länder für non grata, darunter die drei von Putschregimen geführten Länder in Westafrika (Mali, Guinea Conakry und Burkina Faso) und den Sudan wegen seiner Auseinandersetzungen mit Eritrea. Vielleicht werden diese Länder, wenn sie zur normalen verfassungsmäßigen Ordnung zurückkehren, ihrerseits eifrig umworben und können ins Weiße Haus pilgern. Aber ist die Anwesenheit des kamerunischen Präsidenten nicht eine falsche Note in Washington? Der kamerunische Präsident, 89 Jahre alt und 40 Jahre im Amt, ist alles andere als ein Musterbeispiel für einen Demokraten. Es sei denn, die Wahlparodien, die die Kameruner regelmäßig erleben, sind auch ein Barometer für die Demokratie. Offensichtlich will Uncle Sam den Kontinent seinen Rivalen Russland und China entreißen.

Ob das alles ausreicht, bleibt abzuwarten. Auf welche Seite wird das Herz Afrikas schlagen, das immer umworben wird, aber nie am Tisch der Großen sitzt? (Quelle: wakat sera/Burkina Faso)