Nach dem USA-Afrika-Gipfel: Chinas Gegenangriff

Nach dem USA-Afrika-Gipfel: Chinas Gegenangriff
Qin Gang bei AU-Präsident Moussa Faki Mahamat – ©@AUC_MoussaFaki

Der neue chinesische Außenminister hat eine achttägige Reise nach Afrika begonnen. Qin Gang wird versuchen, die Pläne der USA auf dem Kontinent zu durchkreuzen, berichtet Le Journal de l’Afrique.

Auf dem Gipfeltreffen zwischen den USA und Afrika im Dezember letzten Jahres wurden im Rahmen des U.S.-Africa Business Forum Abkommen zwischen den USA und der Afrikanischen Freihandelszone (African Free Trade Area, AFTA) unterzeichnet. Washington hat ein Ziel: den Einfluss von China und Russland auf dem Kontinent zu verringern. Dies geschieht durch eine offensive Wirtschaftsstrategie, aber auch durch diplomatische Bemühungen. Unter Trump haben die USA Afrika völlig vernachlässigt, was zwangsläufig China zugutekam. Was den Zeitplan angeht, ist Peking Washington einen Schritt voraus.

Seit drei Jahrzehnten organisiert die chinesische Diplomatie zu Beginn eines jeden Jahres eine Afrikareise. Einen Monat nach dem USA-Afrika-Gipfel ist das Timing perfekt. Umso mehr, als Peking seit Montag einen neuen Gesprächspartner auf den Kontinent geschickt hat. Der ehemalige chinesische Botschafter in den USA, Qin Gang, ist seit dem 30. Dezember Außenminister.

Ein antiwestlicher Chefdiplomat
Qin Gang ist fest entschlossen, sich mit den USA und dem Westen im Allgemeinen anzulegen. In einem Gespräch mit seinem russischen Amtskollegen beklagte der neue chinesische Außenminister, dass der Westen „sich in ihre inneren Angelegenheiten einmischt“ und „Konflikte mit China und Russland heraufbeschwört“.

Die Rivalität zwischen Peking und Washington dürfte also eine der treibenden Kräfte hinter Qin Gangs Afrika-Reise sein. In den acht Tagen, die seit Montag vergangener Woche vergangen sind, wird der chinesische Minister fünf afrikanische Länder besuchen. Auf der Agenda seiner Reise stehen Äthiopien, Gabun, Angola, Benin oder Ägypten.

Die jährlichen Reisen der chinesischen Chefdiplomaten nach Afrika zeigen, dass Peking den Kontinent nicht so schnell loslassen wird. „Dies zeigt, dass China der traditionellen Freundschaft mit Afrika und der Entwicklung der chinesisch-afrikanischen Beziehungen große Bedeutung beimisst“, so Peking.

Und Qin Gang wurde gerade wegen seiner Vehemenz gegenüber dem Westen ausgewählt. Bereits 2020 hatte der Außenminister europäische und amerikanische Politiker und Medien angegriffen. Seit mehreren Jahren weist er immer wieder darauf hin, dass „das chinesische Modell den Westen neidisch mache“.