Täglich erstellt das Medienteam von ONE in Deutschland einen Nachrichtenüberblick. Die „Top-Themen des Tages“ speisen sich aus entwicklungspolitischen Meldungen mit dem Schwerpunkt Afrika und Entwicklungszusammenarbeit. Hier die heutigen:
1. Ein Fünftel aller Kinder leben in Konflikten
Laut der Hilfsorganisation Save the Children lebten im Jahr 2023 rund 473 Millionen Kinder in Konfliktgebieten. Das sind mehr als doppelt so viele wie vor 30 Jahren, berichten Tagesschau.de, Frankfurter Allgemeine Zeitung und Deutschlandfunk. Auch die Zahl der schweren Verbrechen gegen Kinder sei mit 31.721 bestätigten Fällen gestiegen. Das Hilfswerk fordert, dass Staaten ihrer Verpflichtung zum Schutz von Kindern in Konflikten rechtlich, finanziell und über diplomatische Werkzeuge nachkommen. Auf dem afrikanischen Kontinent seien 181 Millionen Kinder betroffen. Im Sudan habe sich die Zahl der Fälle innerhalb eines Jahres auf 1.759 verfünffacht, ergänzen Tagesspiegel und Zeit Online.
2. UN: Krisen verschärfen weltweiten Hunger
Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe, warnt in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung vor dem zunehmenden Einsatz von Hunger als Druckmittel in Konflikten. Zudem gebe es eine Wechselwirkung zwischen Hunger und gewaltsamen Konflikten: Wo es keine Ernährungssicherheit gebe, sei Friedenssicherung schwierig, und ohne Frieden gebe es keine Überwindung des Hungers in der Welt. Unterdessen warnt die UN angesichts weltweiter Konflikte vor einem Anstieg der Hungernden in 22 Ländern und Regionen. Kriege, gepaart mit Klima- und Wirtschaftskrisen könnten die Lage von Millionen Menschen vor allem in afrikanischen Ländern und dem Nahen Osten verschärfen, berichtet die Rheinische Post. Die UN fordert sofortiges Eingreifen und mehr Geld für den Kampf gegen Hunger.
3. Entwicklungsprojekt in Namibia: Lokale Firmen benachteiligt?
Sandra Hackenberger, Wirtschaftsredakteurin der Welt, beleuchtet die Ausschreibungspraxis bei großen Infrastrukturprojekten im Ausland, die vom Entwicklungsministerium und der Entwicklungsbank KfW gefördert werden. Am Beispiel eines geplanten Solarparks in der Nähe von Windhoek, Namibia, kritisieren lokale Interessengruppen, dass einheimische Unternehmen benachteiligt und chinesische Firmen bevorzugt werden. Der Vorwurf beziehe sich auf Ausschreibungskriterien, die unter anderem unabhängige Bonitätsnachweise und Referenzen für Projekte ähnlicher Größenordnung verlangen – Anforderungen, die für viele lokale, aber auch deutsche Unternehmen schwer zu erfüllen seien. Die KfW betont, dass bei diesen Projekten trotzdem ein Mindestanteil der Gesamtkosten für lokale Leistungen ausgegeben werden müsse. Von jährlich rund 1.000 von der KfW geförderten Entwicklungsprojekten in Afrika südlich der Sahara gewinnen chinesische Unternehmen durchschnittlich zehn Ausschreibungen. (ONE.org)