Subsahara-Afrika vielversprechender Wachstumsmarkt für bayerische Unternehmen

Subsahara-Afrika vielversprechender Wachstumsmarkt für bayerische UnternehmenTrotz der großen Präsenz chinesischer Unternehmen ist Subsahara-Afrika ein vielversprechender Wachstumsmarkt für die bayerische Wirtschaft. Das hat eine Studie des Instituts für Neue Märkte im Auftrag der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ergeben. „Afrika ist ein Kontinent der Chancen. Im Norden und Süden sind die bayerischen Unternehmen bereits fest verankert. Der Raum südlich der Sahara mit Ländern wie Ghana und Nigeria bis hin nach Tansania steht bisher noch kaum im Fokus. Dabei handelt es sich um einen Wirtschaftsraum mit großem Potenzial. Die dortigen Volkswirtschaften wachsen in beeindruckendem Tempo. Dem Kontinent wird bis 2027 ein jährliches BIP-Wachstum von durchschnittlich 4,2 Prozent prognostiziert“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Die Studie verdeutlicht, dass trotz starker Wettbewerber aus China ein attraktives Geschäftsklima in Subsahara-Afrika herrscht: „Die im Rahmen der Studie geführten Experteninterviews zeigen, dass bayerische Unternehmen einen exzellenten Ruf genießen. Mit qualitativ hochwertigen Produkten, großem Know-how und professionellen After-Sales Services können die bayerischen Unternehmen auch südlich der Sahara überzeugen. Aber der Anteil an den bayerischen Weltexporten nach Subsahara-Afrika lag 2021 nur bei 0,9 Prozent (1,36 Milliarden Euro), ohne Südafrika sogar nur bei 0,3 Prozent. Nach Nigeria, Afrikas größter Volkswirtschaft, exportierten bayerische Unternehmen 2021 lediglich Waren im Wert von 139 Millionen Euro, in Länder wie Kenia und Ghana jeweils rund 50 Millionen. Da ist noch Luft nach oben“, sagt Brossardt und ergänzt: „Chinesische Firmen sind nicht nur Wettbewerber, sondern oftmals potenzielle Partner oder auch Kunden. Die geschäftlichen Beziehungen vor Ort können also in zwei Richtungen entwickelt werden.“

Die vbw betont, dass sich Deutschland und Europa künftig stärker auf dem afrikanischen Kontinent engagieren müssen. „Von der Politik erwarten wir konkrete sowie praktikable Kooperationen und Förderprojekte, um die Märkte enger zusammenrücken zu lassen. Gerade mittelständische Unternehmen profitieren von solchen Initiativen“, fordert Brossardt und mahnt: „Die aktuellen Krisen machen deutlich, dass wir unsere Lieferketten dringend diversifizieren müssen. Das funktioniert nur, wenn wir neue Märkte mit Potenzial gezielt avisieren. In Subsahara-Afrika finden wir eine junge, wachsende Bevölkerung, große Rohstoffvorkommen und ein starkes Wirtschaftswachstum. Es ist höchste Zeit, dass wir diese Mehrwerte nutzen und auch Richtung Afrika unsere Handelsströme stärken.“

Die vollständige Studie „Chinas Subsahara-Afrika-Engagement – Chancen und Herausforderungen für die bayerische Wirtschaft“ können Sie hier abrufen. (vbw)