Ukrainische Drohnen schmuggeln Haschisch aus Marokko: Zerschlagung eines Netzwerks in Algeciras

Ukrainische Drohnen schmuggeln Haschisch aus Marokko: Zerschlagung eines Netzwerks in Algeciras

Die spanische Polizei hat diese Woche ein hochentwickeltes kriminelles Netzwerk zerschlagen, das selbstgebaute Drohnen einsetzte, um marokkanisches Haschisch über die Straße von Gibraltar zu transportieren. Diese Drohnen, die in der Ukraine hergestellt und aus leichten und widerstandsfähigen Materialien wie Kork und Holz zusammengebaut wurden, konnten pro Flug bis zu 10 Kilogramm Drogen transportieren. Das Netzwerk, das von einem ukrainischen Staatsbürger mit Expertise im Drohnenflug geleitet wurde, soll laut Schätzungen der Behörden fast 1.000 Flüge durchgeführt und dabei eine Tonne Haschisch von Marokko nach Spanien geschmuggelt haben.

Die Drohnen mit großer Reichweite (bis zu 100 Kilometer) waren speziell dafür ausgelegt, die 13 Kilometer zwischen Marokko und Spanien in einer Höhe zu überqueren, die von herkömmlichen Radarsystemen nicht erfasst werden konnte. Ein automatisches Abwurfsystem erlaubte es, die Ladung ohne Landung zu deponieren, bevor die Drohne zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehrte. Die Schmuggler nutzten bevorzugt Nächte mit günstigen Wetterbedingungen und führten in 12 Stunden fünf bis zehn Flüge durch.

Eine bedeutende Achse des internationalen Drogenhandels
Als weltweit größter Cannabis-Produzent sieht Marokko einen erheblichen Teil seiner Produktion über Spanien, das als Tor zum europäischen Markt dient, transportiert. Laut der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht beläuft sich dieser Markt auf etwa 11,6 Milliarden Euro jährlich. Die Straße von Gibraltar, ein nur 13 Kilometer breiter Seeweg, ist seit Jahrzehnten ein neuralgischer Punkt für illegale Geschäfte. Kriminelle Organisationen passen hier kontinuierlich ihre Methoden an und ersetzen zunehmend traditionelle Schnellboote durch moderne Technologien.

Die Ermittlungen, die im Januar 2023 im Rahmen der Operation „Ciclón“ eingeleitet wurden, brachten eine Zusammenarbeit von Kriminellen unterschiedlicher Nationalitäten ans Licht. Das Netzwerk konzentrierte seine Aktivitäten im Campo de Gibraltar und an der Costa del Sol, Regionen, die besonders stark vom Drogenhandel betroffen sind. Die Drohnen, die in der Ukraine entwickelt wurden, gelangten über Land in den Süden Spaniens, wo sie in Zusammenarbeit mit lokalen kriminellen Organisationen und ihren Verbindungen nach Marokko eingesetzt wurden.

Ergebnisse der Operation

Die Strafverfolgungsbehörden nahmen zehn Verdächtige fest. Durchsuchungen in Algeciras und Marbella führten zur Beschlagnahmung von drei Drohnen – eine davon noch im Bau –, Fernsteuerungsausrüstung, Wartungsmaterial, illegalen Substanzen und hohen Bargeldsummen. Die Operation erforderte eine enge Koordination zwischen der spanischen Polizei, Europol sowie ukrainischen und polnischen Behörden.

Bereits 2022 hatten die Behörden ein autonomes U-Boot abgefangen, das für den Drogenhandel bestimmt war und die Einfallsreichtum der kriminellen Netzwerke verdeutlichte.

Die Operation „Ciclón“ unterstreicht die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit im Kampf gegen global agierende Netzwerke. Der 2019 zwischen Marokko und Spanien unterzeichnete gemeinsame Aktionsplan sieht bereits eine verstärkte Überwachung der Straße von Gibraltar und einen intensiven Austausch von Informationen vor. Angesichts der Kreativität der Schmuggler verstärken die spanisch-marokkanischen Behörden ihre Zusammenarbeit, insbesondere durch den Einsatz neuer Überwachungstechnologien in der Straße von Gibraltar, die sich zum Zentrum eines Handels entwickelt hat, der die europäischen kriminellen Netzwerke versorgt. (Quelle: afrik.com)