Zusagen zur Beendigung der Kinderehen im frankophonen Afrika

Zusagen zur Beendigung der Kinderehen im frankophonen AfrikaAnfang Juli versprachen Regierungen, philanthropische Organisationen und Vertreter des Privatsektors auf dem “ Forum Génération Égalité“ in Paris, in den nächsten fünf Jahren fast 40 Milliarden US-Dollar im Kampf gegen die Geschlechterungleichheit zu investieren. Ziel ist es, den Fortschritt bei den Rechten von Frauen und Mädchen zu beschleunigen, auf den Gebieten geschlechtsspezifische Gewalt, wirtschaftliche Ungleichheit und Zugang zu Bildung. Verheiratung von Mädchen sind ein Beispiel für eine weit verbreitete und zutiefst schädliche Praxis, die mit besonderer Dringlichkeit angegangen werden sollte. Die Raten der Frühehen sind in vielen afrikanischen Ländern seit mehreren Jahrzehnten konstant hoch.

Mehrere afrikanische Regierungen sind in Paris wichtige Verpflichtungen eingegangen, um die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern zu bekämpfen, was ein großer Schritt nach vorne ist. Burkina Faso kündigte an, mit wichtigen Ländern im frankophonen Afrika, darunter Niger, Benin, Togo, Guinea und Mali, zusammenzuarbeiten, um geschlechtsspezifische Gewalt, einschließlich Kinderheirat, zu beenden. In Niger wurden in den letzten 20 Jahren 76 Prozent der Mädchen vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet.

Kinderehen werden oft durch das Zusammentreffen von drei Faktoren verursacht: geschlechtsspezifische Vorurteile, Armut und schwache Rechtsschutzmöglichkeiten. Im Jahr 2017 stellte ein UNICEF-Bericht fest, dass vier der zehn Länder mit den höchsten Raten von Kinderheirat – Niger, Mali, Burkina Faso und Guinea – im frankophonen Westafrika liegen.

Der Kampf gegen Frühehen ist damit aber noch lange nicht zu Ende. Die Regierungen sollten schneller und effektiver handeln, um Mädchen zu helfen, in der Schule zu bleiben, anstatt in die Ehe gezwungen zu werden. (Human Rights Watch Frankreich, Foto: dtrx/Pixabay)