Ghana mischt sich mit pro-palästinensischer Hilfslieferung in Nahost-Politik ein

Ghana mischt sich mit pro-palästinensischer Hilfslieferung in Nahost-Politik ein

In einem mutigen diplomatischen Schritt hat sich Ghana in die komplexe Politik des Nahen Ostens eingeschaltet und 40 Tonnen Hilfsgüter auf Kakaobasis an die Bevölkerung Palästinas geschickt.

Die Spende, initiiert von Präsident John Dramani Mahama, stellt eine seltene und symbolische Geste afrikanischer Solidarität in einem Konflikt dar, zu dem sich viele afrikanische Staaten bislang eher zurückhaltend oder neutral verhalten haben.

Die Hilfsgüter, darunter Schokolade und andere lokal hergestellte Produkte, wurden unter der bekannten Marke Golden Tree und im Rahmen der florierenden ghanaischen Kakaoindustrie bereitgestellt.

Präsident Mahama bezeichnete die Aktion sowohl als Symbol der Solidarität als auch als praktischen Beitrag zur Unterstützung palästinensischer Familien, die vom andauernden Konflikt betroffen sind. „Diese Spende unterstreicht Ghanas Engagement für globalen Frieden und Mitgefühl“, erklärte Mahama. Kakao, eines von Ghanas wertvollsten Naturprodukten, stehe für Widerstandsfähigkeit, Großzügigkeit und wirtschaftliche Lebensgrundlage von Millionen ghanaischer Bauern.

Der Präsident betonte zudem, dass Ghanas Haltung im Konflikt auf dem Völkerrecht beruhe und bekräftigte die Unterstützung für eine verhandelte Zwei-Staaten-Lösung.

„Ghana befürwortet eine friedliche, verhandelte Zwei-Staaten-Lösung zwischen Israel und Palästina, im Einklang mit internationalem Recht und den Resolutionen der Vereinten Nationen“, sagte er.

Die Spende erfolgt, nachdem Ghana seinen Botschafter aus Israel zurückgerufen hat – als Reaktion auf die sich verschärfende humanitäre Lage im Gazastreifen. Obwohl Ghana diplomatische Beziehungen zu beiden Seiten pflegt und Palästina als Staat anerkennt, appellierte Präsident Mahama an die israelischen Behörden, humanitäre Korridore nach Gaza zu öffnen, um lebenswichtige Hilfsgüter an die Zivilbevölkerung zu bringen. „Die Zeit ist reif für Diplomatie und Dialog – nicht für Zerstörung“, ergänzte Mahama.

Kakao-Hilfsgüter für Vertriebene in Gaza
Der palästinensische Botschafter in Ghana, Abdalfatah Ahmed Khalil Alsattari, nahm die Spende im Namen des palästinensischen Volkes entgegen und dankte der Regierung und der Bevölkerung Ghanas.

Die kakaohaltigen Hilfsgüter sollen den Hunger und die Nahrungsmittelknappheit unter den Vertriebenen in Gaza lindern. Der Hunger im Gazastreifen hat ein kritisches Niveau erreicht – anhaltende Kämpfe und Blockaden erschweren den Zugang zu Nahrung, Wasser und lebenswichtigen Gütern massiv.

Tausende Familien wurden vertrieben und sind mittlerweile vollständig auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Mangelernährung, besonders bei Kindern, nimmt zu, da die Versorgungssysteme durch andauernde Bombardierungen und Bewegungseinschränkungen zusammenbrechen.

Beobachter sehen in Ghanas Schritt ein mögliches Zeichen dafür, dass afrikanische Staaten zunehmend bereit sind, in internationalen Konflikten, insbesondere bei humanitären und moralischen Fragen, klarere Positionen zu beziehen.

Mahama dankte allen Beteiligten an der Initiative und versicherte dem palästinensischen Volk: „Ghana steht an eurer Seite im Streben nach Frieden und Gerechtigkeit.“ (Quelle: Newsletter Businessinsider)