Afrika-Kurznachrichten vom 04.09.2025

Afrika-Kurznachrichten vom 04.09.2025

Guinea: Verfassungsreferendum unter Beschuss der Opposition  Das für den 21. September 2025 geplante Verfassungsreferendum in der Republik Guinea sorgt für heftige Kontroversen und erhitzt die politische Debatte im Land. Während die von Oberst Mamadi Doumbouya geführte Übergangsregierung die Vorbereitungen für die Abstimmung vorantreibt, rufen die wichtigsten Oppositionsparteien – darunter die UFDG, das RPG, die UFR sowie die Bürgerbewegung FNDC – zum Boykott auf.

In einem Interview mit France 24 am 3. September 2025 fand Cellou Dalein Diallo, Vorsitzender der Union der Demokratischen Kräfte Guineas (UFDG), klare Worte. Der ehemalige guineische Premierminister bezeichnete das Referendum als einen „zweiten Staatsstreich“. (Quelle: allAfrica)

Afrika-Klimagipfel – WWF ruft zu entschlossenem Handeln auf  Der WWF fordert die Staats- und Regierungschefs des Kontinents auf, die Klimafinanzierung zu verstärken und nachhaltige Lösungen umzusetzen. Der Appell wurde anlässlich des zweiten Afrikanischen Klimagipfels (ACS-2) in Addis Abeba erhoben. Angesichts der wachsenden Bedrohung durch den Klimawandel ruft der WWF die afrikanischen Entscheidungsträger dazu auf, sich bei dem am 1. September begonnenen und zehn Tage dauernden Treffen stärker zu engagieren. Der Gipfel wird gemeinsam von der äthiopischen Regierung und der Afrikanischen Union organisiert und steht unter dem Motto: „Globale Klimaschutzlösungen beschleunigen: Finanzierung einer grünen und widerstandsfähigen afrikanischen Entwicklung“. (Quelle: Les Dépêches de Brazzaville)

DR Kongo: Blockade in Doha – Gefangenenfreilassung im Zentrum der Spannungen  Das am 19. Juli in Doha unterzeichnete Grundsatzabkommen zwischen der kongolesischen Regierung und der Rebellengruppe AFC/M23 sah einen dauerhaften Waffenstillstand sowie vertrauensbildende Maßnahmen vor – darunter die Freilassung von Gefangenen mit Unterstützung des Internationalen Roten Kreuzes.

Wochen nach der Unterzeichnung gibt es jedoch keine Fortschritte. Die Frage der Gefangenenfreilassung bleibt ein zentrales Hindernis für die weiteren Gespräche und blockiert die diplomatische Dynamik. (Quelle: Le Potentiel)

Senegal: Die heilige Stadt Tivaouane bereitet sich auf die Gamou-Pilgerfahrt vor  Im Senegal werden am Donnerstag, den 4. September, rund fünf Millionen Pilger in der heiligen Stadt Tivaouane, 90 Kilometer von Dakar entfernt, zur Feier des Gamou – der Geburt des Propheten Mohammed – erwartet. Seit Tagen strömen die Gläubigen der größten muslimischen Bruderschaft des Landes, der Tidschaniyya, in die Stadt. Um die logistische Herausforderung zu meistern, wurden besondere Vorkehrungen getroffen: 550 Feuerwehrleute sind im Einsatz, ebenso zahlreiche Polizisten in Uniform und Zivil. Da die Bevölkerung Tivaouanes während der Feierlichkeiten das Fünfzigfache der üblichen 102.000 Einwohner erreichen wird, wurden die Sicherheits- und Betreuungsmaßnahmen massiv verstärkt. (Quelle: RFI)

Die Migrationsroute zur Arabischen Halbinsel wird immer gefährlicher  In der Region Horn von Afrika wird die Migration in Richtung der arabischen Halbinsel zunehmend riskanter. Die Internationale Organisation für Migration berichtete diese Woche, dass die Zahl der Migrantenbewegungen im ersten Halbjahr 2025 deutlich gestiegen ist – trotz zahlreicher Todesfälle und Vermisstenfälle – entlang der gefährlichen „Ost-Route“ zwischen dem Horn von Afrika und der arabischen Halbinsel. In Djibouti, insbesondere in der Wüstenregion von Obock, wurden die meisten Opfer registriert – verursacht durch extreme Hitze und gewaltsame Ausschiffungen. (Quelle: Africanews)

Burundi festigt Einparteienherrschaft und verabschiedet sich vom Arusha-Abkommen  Die jüngsten Parlamentswahlen in Burundi haben den politischen Pluralismus im Land praktisch beendet. Die Regierungspartei gewann sämtliche Sitze in Nationalversammlung und Senat. Mit den ebenfalls abgeschlossenen Kommunalwahlen ist der seit Juni laufende Wahlzyklus beendet. Das Verfassungsgericht bestätigte zwar die Ergebnisse, diese bedeuten jedoch keine Stärkung der Demokratie, sondern deren Schwächung: Ohne Opposition ist die Legislative nun faktisch ein Instrument der Regierungspartei CNDD-FDD. (Quelle: Human Rights Watch)

Diplomatie: Togo wirbt für ein selbstbestimmtes und souveränes Afrika  Am Mittwoch fand der diplomatische Jahresauftakt Togos statt. Unter dem Thema „Neue geopolitische Rivalitäten und strategische Autonomie Afrikas“ diskutierten die Diplomaten die Notwendigkeit, den Kontinent in einem internationalen Kontext wachsender Spannungen neu zu positionieren. Außenminister Robert Dussey bekräftigte dabei die Vision eines Afrikas, das „aufrecht, selbstbestimmt und souverän“ ist. (Quelle: togonews)

Tödliche Landkonflikte in Ghana: Harte Maßnahmen dringend erforderlich  Wie viele Menschen haben seit dem 24. August den Nordwesten Ghanas verlassen müssen? 40.000? 60.000? 100.000? Die Zahlen variieren je nach Quelle stark. Während das Ghanaische Rote Kreuz von rund 50.000 Vertriebenen ausgeht, spricht die nationale Katastrophenschutzbehörde Nadmo von 100.000. Fest steht: Eine große Zahl von Menschen ist vor den Kämpfen geflohen. Auslöser waren heftige Zusammenstöße zwischen den Stämmen der Brefor und der Gonja in der Agrargemeinde Gbiniyiri im Distrikt Sawla-Tuna-Kalba, nur wenige Kilometer von den Grenzen zu Côte d’Ivoire und Burkina Faso entfernt. (Quelle: Le Pays)

Tierklinik in Rabat: Technologie rettet streunende Tiere  Der marokkanische Verein zum Schutz von Tieren und Natur (AMPANA) stellte am 3. September in Rabat sein neues regionales Veterinärzentrum vor, das moderne Technologien einsetzt, um streunende Hunde zu behandeln. Das Zentrum verfolgt die TNR-Strategie („Fangen, Sterilisieren, Freilassen“) und kombiniert veterinärmedizinisches Fachwissen mit strikter Organisation. Das gepflegte Gelände und die reibungslosen Abläufe unterstreichen die Effizienz dieses nationalen Pilotprojekts. (Quelle: apanews)

Gabon schlägt Seychellen und übernimmt die Führung in Gruppe F  Am 7. Spieltag der Qualifikation für die FIFA-Weltmeisterschaft 2026 erzielte Gabun einen klaren 4:0-Sieg gegen die Seychellen. Mit einem Hattrick von Denis Bouanga und einem Treffer von Yannis M’Bemba setzten sich die „Panthères“ an die Spitze der Gruppe F und erhöhten den Druck auf die Elfenbeinküste, die am 5. September gegen Burundi antritt. Die Gabuner dominierten von Beginn an: Bouanga traf in der 4., 34. und 38. Minute, während M’Bemba in der 89. Minute den Endstand besiegelte. (Quelle: CAF) (Quelle: allafrica.com)