Afrika-Kurznachrichten vom 27.08.2025

Afrika-Kurznachrichten vom 27.08.2025

Senegal – Rekordwachstum, neue IWF-Partnerschaft im Blick  Eine IWF-Mission unter Leitung von Edward Gemayel hielt sich vom 19. bis 26. August 2025 in Dakar auf, um die Haushaltslage Senegals zu prüfen. Hauptthema waren die Folgen falscher Angaben in den öffentlichen Finanzen, die im Bericht des Rechnungshofes vom 12. Februar 2025 aufgedeckt wurden.

Eine Prüfung durch das internationale Beratungsunternehmen Forvis Mazars ergab, dass die Staatsverschuldung von ursprünglich 74,4 % auf 111 % des BIP Ende 2023 korrigiert werden musste, da nicht deklarierte Verbindlichkeiten nicht berücksichtigt wurden. Ende 2024 lag die Quote bei 118,8 % des BIP (Quelle: Le Soleil).

Äthiopien – 50 Jahre nach dem Tod von Haile Selassié bleibt Vieles im Dunkeln  Vor fünfzig Jahren starb Haile Selassié, der letzte Kaiser von Äthiopien. Nach seinem Sturz durch das kommunistische Derg-Regime wurde er elf Monate lang inhaftiert, bevor er unter bis heute ungeklärten Umständen ums Leben kam. Ein zwischen 1994 und 2008 geführter Mammutprozess brachte zwar neue Erkenntnisse, doch die genauen Umstände seines Todes blieben im Schatten (Quelle: RFI).

Südsudan – Ernennung der Präsidententochter löst Kritik aus  Präsident Salva Kiir ernannte seine Tochter Adut Salva Kiir zur Hauptgesandten für Sonderprogramme. Sie tritt die Nachfolge von Dr. Benjamin Bol Mel an, der seit Februar 2025 Vizepräsident ist. Kritiker sprechen von „Nepotismus“, „Dynastiebildung“ und „Machterhalt durch Erbschaft“. Vor ihrer Ernennung leitete Adut Salva Kiir eine nach ihr benannte Stiftung (Quelle: Africanews).

DR Kongo – Urteil im Prozess gegen Constant Mutamba erwartet  Am Mittwoch, 27. August 2025, verkündet die Kassationsgerichtshof in Kinshasa das Urteil gegen den ehemaligen Justizminister Constant Mutamba. Ihm wird der versuchte Veruntreuung von 19 Mio. USD vorgeworfen, die für den Bau eines modernen Gefängnisses in Kisangani vorgesehen waren. Die Staatsanwaltschaft fordert zehn Jahre Zwangsarbeit, zehn Jahre Aberkennung des passiven Wahlrechts, Ausschluss aus dem öffentlichen Dienst sowie den Entzug des Rechts auf vorzeitige Haftentlassung (Quelle: Radio Okapi).

CHAN 2025 – Finale Marokko gegen Madagaskar  Marokko erreichte das Finale des Afrikanischen Nationenpokals (CHAN) 2025 nach einem dramatischen Elfmeterschießen (5:3) gegen Senegal, nachdem es nach Verlängerung 1:1 gestanden hatte. Im Endspiel treffen die „Löwen des Atlas“ auf Madagaskar, das den Sudan 1:0 besiegte. Marokko hat nun die Chance auf seinen dritten CHAN-Titel (Quelle: Foot-Africa).

Gabun – Espoir La Tigresse gewinnt internationalen Musikpreis  Die gabunische Sängerin Espoir La Tigresse wurde am 25. August 2025 in Los Angeles bei den Intercontinental Music Awards zur besten „African Pop“-Künstlerin ausgezeichnet. Ihr Titel Poison überzeugte die Jury gegen Konkurrenz aus 68 Ländern. Es ist ein historischer Sieg für die Musikindustrie Gabuns (Quellen: Gabonreview, GabonMédiatime).

Tunesien – Virtuelles Krankenhaus in Tabarka gestartet  In Tabarka hat Tunesien sein erstes virtuelles Krankenhaus mit einem Teleradiologie-Dienst am regionalen Krankenhaus gestartet. Dieses Projekt ist Teil einer nationalen Strategie, um spezialisierte medizinische Dienste in entlegene Regionen zu bringen. Begleitend organisiert das Gesundheitsministerium Schulungen in Zusammenarbeit mit Fachärzten aus Tozeur und Tunis (Quelle: La Presse).

Togo – Toyota richtet Vertriebsplattform in Lomé ein  Der japanische Automobilkonzern Toyota baut am Hafen von Lomé eine neue Vertriebsplattform für Westafrika auf. Die Entscheidung bestätigt die wachsende Rolle Togos als regionales Logistikzentrum. Die Ankündigung erfolgte in Yokohama bei einem Treffen zwischen dem Toyota-CEO und Präsident Faure Gnassingbé (Quelle: Togonews).

Benin – Mehrkämpferin Odile Ahouanwanou steigt in die Politik ein  Die dreifache Afrikameisterin im Siebenkampf, Odile Ahouanwanou, kündigte am 26. August 2025 in einem Video auf ihren sozialen Medien an, einer politischen Bewegung beizutreten. Sie bezeichnet diesen Schritt in Afrika als „delikat“, da er für Sportler und Künstler erhebliche Risiken für die Karriere bergen könne (Quelle: Banouto.bj).

(Quelle: allafrica.com)