Gates- und Bezos-unterstütztes Unternehmen sichert sich Abkommen im Kongo zur Stärkung des US-Zugangs zu Rohstoffen

Gates- und Bezos-unterstütztes Unternehmen sichert sich Abkommen im Kongo zur Stärkung des US-Zugangs zu Rohstoffen

Das US-amerikanische Unternehmen KoBold Metals hat ein neues Abkommen zur Rohstofferkundung mit der Demokratischen Republik Kongo geschlossen und vertieft damit seine Präsenz in einem der rohstoffreichsten Länder der Welt. Wie die Präsidentschaft des Kongo am Donnerstag mitteilte, hat das von Milliardären wie Jeff Bezos und Bill Gates unterstützte Unternehmen eine „Grundsatzvereinbarung“ getroffen, um Abbaugenehmigungen im Land zu beantragen.

Das Abkommen umfasst unter anderem das Manono-Lithium-Projekt im Südosten des Landes – ein bedeutendes Vorkommen, das derzeit im Zentrum eines Rechtsstreits zwischen der kongolesischen Regierung und dem australischen Unternehmen AVZ Minerals Ltd steht, wie Bloomberg berichtete.

Die Vereinbarung wurde in Kinshasa von Kongos Bergbauminister Kizito Pakabomba und dem lokalen Geschäftsführer von KoBold, Benjamin Katabuka, unterzeichnet. Eine öffentliche Stellungnahme von KoBold steht bislang aus.

Kongo als Schlüssel für die Energiewende
Der Kongo ist ein zentraler Lieferant wichtiger Rohstoffe für die globale Energiewende. Das Land ist der weltweit größte Produzent von Kobalt, der zweitgrößte Kupferlieferant und verfügt über riesige Vorkommen an Lithium und Tantal – beides entscheidend für Batterien in Elektrofahrzeugen und saubere Energietechnologien.

USA wollen Chinas Einfluss entgegenwirken
Die Unterzeichnung des Abkommens erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Bemühungen der USA, strategische Partnerschaften im afrikanischen Bergbausektor zu stärken – mit dem Ziel, Chinas Dominanz in den globalen Lieferketten für Rohstoffe entgegenzuwirken.

China dominiert aktuell weite Teile des Bergbaus im Kongo – eine Stellung, die durch den Rückzug großer US-Konzerne in den vergangenen Jahren begünstigt wurde. So verkaufte Freeport-McMoRan 2016 seinen Anteil an der riesigen Tenke Fungurume-Mine für Kupfer und Kobalt an das chinesische Unternehmen CMOC.

Die US-Regierung forciert nun amerikanische Investitionen in den kritischen Rohstoffsektor des Kongo. In einem damit verbundenen Schritt gilt ein US-geführtes Konsortium, dem auch ein von ehemaligen Elitesoldaten gegründetes Unternehmen angehört, inzwischen als aussichtsreichster Bewerber für die Übernahme von Chemaf Resources Ltd., einem wichtigen Kupfer- und Kobaltförderer im Kongo.

Ein früherer Übernahmeversuch durch den chinesischen Staatskonzern Norinco Group soll laut Berichten an fehlender Zustimmung der kongolesischen Regierung gescheitert sein.

Teil einer umfassenderen Partnerschaft
Das KoBold-Abkommen ist Teil einer breiter angelegten US-kongolesischen Kooperation, die auch von den USA unterstützte Friedensgespräche zur Beendigung des Konflikts im Osten des Kongo umfasst. Dort hat eine von Ruanda unterstützte Rebellengruppe weite Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht.

KoBold, bekannt für den Einsatz künstlicher Intelligenz zur Identifikation von Rohstoffvorkommen, plant zudem, die Digitalisierung der geologischen Daten des Kongo zu unterstützen.

Die Vereinbarung wurde unter der Aufsicht von Präsident Félix Tshisekedi unterzeichnet und soll den Weg für weitere US-Investitionen im bedeutenden Bergbausektor des Landes ebnen. (Quelle: Newsletter Businessinsider)