Angesichts internationaler Isolation wendet sich Algerien Afrika zu, um seine Diplomatie neu zu beleben

Angesichts internationaler Isolation wendet sich Algerien Afrika zu, um seine Diplomatie neu zu beleben

Der simbabwische Präsident Emmerson Mnangagwa beendete am Sonntag, dem 20. Juli, einen zweitägigen offiziellen Besuch in Algerien, bei dem er seinen Amtskollegen Abdelmadjid Tebboune traf. Angesichts ihrer Isolation auf der internationalen Bühne richtet sich Algeriens Blick wieder verstärkt auf den afrikanischen Kontinent, um diplomatisch wieder aktiver zu werden, berichtet RFI.

Laut der Zeitung El Watan zeigte der Besuch Mnangagwas eine „vollständige Übereinstimmung der Standpunkte“ zwischen den beiden Staatschefs, die mehrere Abkommen und Absichtserklärungen unterzeichneten.

Für Präsident Tebboune ist dies ein „wertvoller Fortschritt, der die bilaterale Zusammenarbeit stärkt“. In einer gemeinsamen Pressekonferenz betonten beide Präsidenten, dass es eine Gelegenheit gewesen sei, „die starke und tief verwurzelte Beziehung zwischen beiden Ländern zu festigen“.

Vor allem aber hofft Algerien, durch die verstärkte Zusammenarbeit mit bestimmten afrikanischen Staaten sowie durch den Ausbau diplomatischer Kontakte aus seiner derzeitigen Isolation auszubrechen. Die Beziehungen zu Frankreich und zur Europäischen Union sind derzeit auf einem Tiefpunkt, und Algerien verweigert sogar seinem Verbündeten Russland die Präsenz der Wagner-Gruppe an seiner südlichen Grenze zu Mali.

Mehr Ansprechpartner und Partner
Vor diesem Hintergrund überdenkt Algerien seine Beziehungen zu afrikanischen Ländern und hat in den vergangenen Monaten verstärkt den Dialog mit neuen Partnern gesucht. Vor Mnangagwa war bereits der ruandische Präsident zu Gast in Algier, im Dezember letzten Jahres hatte auch der südafrikanische Präsident das Land besucht – eine Gelegenheit, um bereits bestehende, enge Beziehungen weiter zu festigen.

Zudem trafen mehrere afrikanische Außenminister Präsident Tebboune, der seinerseits eine Afrika-Reise unternommen hat, die ihn nach Ägypten, Tunesien, Mauretanien und Äthiopien führte. Am vergangenen Freitag versuchte er zudem, erneut als Vermittler im malischen Konflikt aufzutreten, indem er eine Botschaft an die malischen Behörden richtete.

Algerien, das die Zusammenarbeit mit Afrika zu einem beständigen Prinzip seiner Außenpolitik gemacht hat – ein strategischer Kurs, der regelmäßig erneuert wird –, strebt danach, seine Partnerschaften wirtschaftlich wie diplomatisch neu zu gestalten. Diese Strategie trägt Früchte, mit wirtschaftlichen Abkommen und politischer Annäherung.