
In der Côte d‘Ivoire haben in den vergangenen Wochen mehr als 69.000 burkinische und 1.500 malische Asylsuchende den Flüchtlingsstatus erhalten. Eine eher diskrete „Enthüllung“, die lediglich aus einem technischen Dashboard hervorgeht, das am 20. November online gestellt wurde. Das Dokument stammt vom UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und der Daara, der ivorischen Behörde für Flüchtlingshilfe, brichtet RFI.
Die Côte d‘Ivoire beherbergt nun fast 80.000 Flüchtlinge, zuvor waren es nur 2.500. Auslöser dieser Anerkennung ist ein interministerieller Erlass, der am 2. Juli verabschiedet wurde, jedoch nicht öffentlich kommuniziert wurde. „Man muss sich auf das Amtsblatt beziehen“, erklärt die Regierung gegenüber RFI.
Der Text gewährt all jenen Asylsuchenden Flüchtlingsstatus, die seit Mai 2021 registriert wurden – Menschen, die vor den Gewalttaten im Süden Burkina Fasos und Malis geflohen sind und Zuflucht im Norden der Elfenbeinküste suchen mussten.
Ein Mitarbeiter des UNHCR begrüßt die Maßnahme: „Abidjan erkennt diesen Status den Burkinern und Maliern endlich offiziell zu. Sie werden Ausweisdokumente und spezielle Pässe erhalten können, um ihre administrativen Wege und ihre Bewegungsfreiheit zu erleichtern.“ Tatsächlich hatte das ivorische Flüchtlingsgesetz von 2023 den Asylsuchenden bereits ähnliche Rechte zugestanden, etwa das Recht auf Arbeit in der Côte d‘Ivoire.
Laut dem interministeriellen Erlass wird die Daara, die „Direction d’aide et d’assistance aux réfugiés et apatrides“, mit der Umsetzung der humanitären Programme für diese neuen Flüchtlinge betraut. Nach Angaben eines Daara-Verantwortlichen eröffnet der Flüchtlingsstatus zudem die Möglichkeit zu freiwilligen, unterstützten Rückkehrprogrammen in die Herkunftsländer – was jedoch angesichts der Sicherheitslage im Sahel nur schwer vorstellbar ist.