Jahre des Missbrauchs in der Migrationskontrolle Mauretaniens

Jahre des Missbrauchs in der Migrationskontrolle Mauretaniens
Symbolbild

Sicherheitskräfte im nordafrikanischen Mauretanien haben schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen gegen überwiegend west- und zentralafrikanische Migrant*innen und Asylsuchende begangen, wenn diese versuchten, das Land zu verlassen oder es zu durchqueren.

Ein neuer Bericht von Human Rights Watch dokumentiert Misshandlungen durch die Behörden im Rahmen von Grenz- und Migrationskontrollen, darunter Folter, Vergewaltigungen und andere Gewalttaten; sexuelle Belästigung; willkürliche Festnahmen und Inhaftierungen; unmenschliche Haftbedingungen; rassistische Behandlung; Erpressung und Diebstahl; sowie summarische und kollektive Abschiebungen.

Die Repressionen und Rechtsverletzungen werden durch die Europäische Union und Spanien verschärft, die weiterhin die Migrationskontrolle an Mauretanien auslagern.

Immer mehr Migrant*innen und Asylsuchende haben versucht, die sogenannte „Atlantikroute“ per Boot von Nordwestafrika zu den Kanarischen Inseln zu nehmen, wobei viele aus Mauretanien aufbrechen. Einige flohen vor Konflikten oder Verfolgung in ihren Herkunftsländern – darunter viele aus Mali, wo sich der bewaffnete Konflikt neben staatlicher Repression verschärft hat – während andere der Armut entkommen und Arbeit finden wollten.

Zwischen 2020 und Mitte 2025 vertrieb die mauretanische Polizei Zehntausende afrikanische Ausländer*innen verschiedener Nationalitäten – in der Regel ohne formale Rechtsverfahren oder die Möglichkeit, ihre Abschiebung anzufechten – in abgelegene Gebiete entlang der Grenzen zu Mali und Senegal.

Gleichzeitig tragen Mauretaniens Abfangaktionen und Zwangsrückführungen von Migrantenbooten – unterstützt durch die EU und Spanien – sowie die unzureichende Seenotrettung im Atlantik zu anhaltenden Todesfällen bei.

Allerdings könnten jüngste Schritte und Verpflichtungen der mauretanischen Regierung den Schutz der Rechte von Migrant*innen verbessern. Diese sollten fortgesetzt werden. (HRW)