
Man muss den Mut haben, es klar auszusprechen: Was heute von manchen als Panafrikanismus bezeichnet wird, ist in vielen Fällen nichts weiter als eine gefährliche Karikatur – ein lauter Populismus, gedankenleer und arm an Lösungen. Eine intellektuelle Hochstapelei, die von Wut, historischer Unkenntnis und der Manipulation legitimer Frustrationen der afrikanischen Völker lebt.
Diese Pseudo-Panafrikanisten kennen nur ein einziges Programm: anklagen, beschuldigen, beleidigen. Frankreich wird zu ihrer krankhaften Obsession, zu ihrem dauerhaften Alibi, zu ihrem liebsten Rauchvorhang. Bei jedem afrikanischen Scheitern wird ein Schuldiger benannt. Bei jeder inneren Krise ein äußeres Komplott. Bei jeder autoritären Entgleisung herrscht entweder beschämendes Schweigen oder es gibt obszöne Beifallsbekundungen.
Sie reden von Souveränität, lehnen aber jede Forderung nach Verantwortung ab. Sie berufen sich auf Freiheit, unterstützen jedoch Militärregime, die dem Volk das Wort entziehen. Sie geben vor, im Namen Afrikas zu sprechen, feiern aber Staatsstreiche, die jahrzehntelange demokratische Kämpfe zerstören. Das ist die nackte Wahrheit.
Ihr Panafrikanismus ist kein Projekt: er ist eine Pose. Keine Vision: ein Slogan. Keine Ideologie: ein Schrei.
Sie haben das Denken durch Beschimpfung ersetzt, die Debatte durch Verdammung, die Analyse durch Hass. Jede kritische Stimme wird sofort als „Verräter“, „Gekaufter“ oder „Agent des Westens“ diffamiert. Diese totalitäre Logik, die jede Widerspruchsmöglichkeit verweigert, ist das genaue Gegenteil jener Emanzipation, die sie vorgeben zu verteidigen.
Am beunruhigendsten ist ihre Faszination für rohe Gewalt. Dort, wo der historische Panafrikanismus Einheit, Würde und den Aufbau stabiler Staaten propagierte, verherrlichen sie Putsche, legitimieren Waffen gegen Wahlurnen und normalisieren die Machtergreifung durch Gewalt. Sie wagen es, von Befreiung zu sprechen, während sie die militärische Bevormundung der Völker bejubeln.
Keine Nation entwickelt sich dauerhaft unter Stiefeln. Kein Kontinent emanzipiert sich in permanenter Instabilität. Staatsstreiche sind keine Revolutionen – sie sind Eingeständnisse kollektiven Scheiterns. Sie zu feiern bedeutet, Afrika dazu zu verurteilen, sich im Kreis zu drehen, gefangen in seinen eigenen Illusionen.
Der wahre Panafrikanismus ist anspruchsvoll. Er stört, weil er Disziplin verlangt. Er zwingt uns, vor der eigenen Haustür zu kehren, afrikanische Korruption ebenso zu bekämpfen wie ausländische Einmischung, verantwortliche Führungspersönlichkeiten zu fordern, starke Institutionen, eine glaubwürdige Justiz und strikt republikanische Armeen. Er schmeichelt den Massen nicht – er erhebt sie.
Afrika braucht keine Propheten des Hasses und keine Gurus der sozialen Netzwerke. Es braucht Erbauer, Denker, mutige Führungspersönlichkeiten und wache Bürgerinnen und Bürger. Es braucht Demokratie, keinen militärischen Messianismus. Arbeit statt leerer Parolen. Wahrheit statt verschwörungstheoretischer Erzählungen.
Es ist Zeit, mit dieser Täuschung zu brechen. Der falsche Panafrikanismus ist kein Widerstand – er ist ein Rückschritt. Er bekämpft nicht den Imperialismus, er schwächt die afrikanischen Staaten. Er befreit die Völker nicht, er täuscht sie. Und die Geschichte wird streng urteilen über jene, die aus Opportunismus oder Feigheit den Niedergang der Demokratie im Namen eines entstellten Panafrikanismus beklatscht haben.
Afrika verdient Besseres als Hochstapler. (Quelle: afrik.com)