
Der sierra-leonische Präsident Julius Maada Bio, seit Juni Vorsitzender der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS), will Mali, Burkina Faso und Niger wieder in den Regionalverbund zurückholen.
Bei einem Treffen mit ECOWAS-Kommissionspräsident Omar Alieu Touray betonte Bio die Notwendigkeit engerer Beziehungen zur Allianz der Sahel-Staaten (AES), die die drei Länder im Juli 2024 gegründet hatten. „Wir müssen diese Partnerschaft für den Fortschritt unserer Gemeinschaft nutzen“, sagte er.
Die drei Militärregime waren im Januar 2025 offiziell ausgetreten, nachdem die ECOWAS den Putsch in Niger scharf verurteilt und Sanktionen verhängt hatte. Mali und Burkina Faso, ebenfalls von Juntas regiert, schlossen sich damals an. Erst im März 2024 wurden die meisten Strafmaßnahmen wieder aufgehoben, um die humanitäre Lage zu verbessern.
Trotzdem bleiben die Fronten verhärtet. Während ECOWAS auf Demokratie, Handel und Sicherheit setzt, betonen die AES-Staaten Souveränität und Unabhängigkeit. „Unsere Allianz ist Ausdruck des Wunsches nach Freiheit und Widerstand gegen äußere Einmischung“, erklärte Nigers General Abdourahamane Tiani.
Bio will dennoch den Dialog suchen. Bei der 67. ECOWAS-Tagung forderte er Reformen: mehr Transparenz, Effizienz und Bürgernähe. Nur so könne das Vertrauen in die regionale Zusammenarbeit zurückgewonnen werden.
Ob Mali, Burkina Faso und Niger wieder beitreten, ist offen – doch eine Rückkehr wäre ein Prestigeerfolg für den neuen Vorsitzenden. (Quelle: Newsletter Businessinsider)