Programm: Afrikanische Arbeitssuchende mit Chancen in Deutschland verbinden

Programm: Afrikanische Arbeitssuchende mit Chancen in Deutschland verbinden

Eine mutige neue Initiative, angeführt von der afrikanischen Diaspora in Deutschland, soll die Art und Weise verändern, wie die Fachkräfte-Migration zwischen Afrika und Europa gestaltet wird. Das 360° Labour Mobility-Programm, das kürzlich in Ghana und Nigeria gestartet wurde, schafft einen strukturierten Weg für afrikanische Fachkräfte, Zugang zu Arbeitsmöglichkeiten in Deutschland zu erhalten, berichtet der African Courier.

Deutschland steht vor einer drohenden demografischen Krise. Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung könnte Deutschland bis 2035 ein Defizit von 7 Millionen dringend benötigten Fachkräften haben, wenn nicht rasch gehandelt wird. Schon jetzt gibt es gravierende Engpässe im Gesundheitswesen, Bauwesen, in der Bildung, IT und in handwerklichen Berufen. Ohne Zuwanderung, so warnen Experten, wird Europas größte Volkswirtschaft Mühe haben, Wachstum aufrechtzuerhalten.

Als Reaktion darauf hat Deutschland seine Einwanderungsgesetze reformiert, um Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten zu gewinnen. Doch für viele afrikanische Arbeitssuchende ist der Weg dorthin nach wie vor kompliziert – unter anderem wegen sprachlicher Hürden.

Hier setzt die 360° Labour Mobility-Initiative an. Getragen von Giving Africa a New Face (GAaNF), einer von der Diaspora gegründeten Organisation in Deutschland, und finanziert von der GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), verfolgt das Programm einen ganzheitlichen Ansatz in der Arbeitsmigration.

Das Projekt wird gemeinsam von der 360° Alliance umgesetzt, einem Netzwerk von mehr als 20 überwiegend diasporageführten Organisationen mit umfassender Expertise und Erfahrung in Arbeitsmigration und Diaspora-Advocacy.

Seine Besonderheit liegt darin, dass es von der afrikanischen Diaspora selbst konzipiert und vorangetrieben wird – von Menschen also, die Migrationserfahrungen aus erster Hand mitbringen und sich für ethische, nachhaltige Wege engagieren.

Die Initiative bietet umfassende Unterstützung:
– Vorbereitung vor der Ausreise, einschließlich Informationen über Perspektiven, Deutschunterricht und interkulturelles Training

– Administrative Unterstützung, z. B. CV-Coaching, Kompetenzabgleich und Anerkennung von Qualifikationen

– Rechtliche Beratung zu Visa, Verträgen und Arbeitnehmerrechten

– Vernetzung und Vermittlung mit potenziellen Arbeitgebern

– Mentoring und Integrationsbegleitung nach der Ankunft in Deutschland

– Reintegrationshilfe für jene, die sich später für eine Rückkehr in ihre Heimat entscheiden

Dieses 360-Grad-Modell stellt sicher, dass Migration nicht nur Abreise bedeutet, sondern nachhaltige Karrieren, kulturelle Anpassung und gegenseitigen Nutzen – sowohl für Deutschland als auch für die Herkunftsländer.

Für Deutschland liefert das Programm gut vorbereitete Fachkräfte zur Schließung kritischer Engpässe. Für afrikanische Migranten eröffnet es einen strukturierten, sicheren und würdevollen Weg in den europäischen Arbeitsmarkt. Und für die Herkunftsländer bedeutet es Rücküberweisungen, Wissenstransfer und eine Stärkung der Bindungen zwischen Diaspora und Heimat.

Indem das Programm in der Diaspora verankert ist, stellt die 360° Labour Mobility-Initiative sicher, dass Afrikanerinnen und Afrikaner selbst die Führung in der Gestaltung von Migrationsnarrativen übernehmen – und Arbeitsmigration zu einer Kraft der Selbstbestimmung statt der Ausbeutung machen.

Während Regierungen in Afrika und Europa nach Lösungen für die globale Fachkräftekrise suchen, könnte dieses diasporageführte Modell als Blaupause für künftige Kooperationen dienen – und zeigen, wie Diaspora-Gemeinschaften Migration in Chancen verwandeln können.