Saudi-Arabien schiebt über 12.000 Migranten ab – mehrheitlich Afrikaner

Saudi-Arabien schiebt über 12.000 Migranten ab – mehrheitlich Afrikaner
Symbolbild

Saudi-Arabien hat in einer großangelegten Aktion gegen illegale Einwanderer mehr als 12.000 ausländische Staatsangehörige abgeschoben – die meisten von ihnen stammen aus afrikanischen Ländern. Beobachter vergleichen die Maßnahme mit der strikten „Trump-Politik“ der USA.

Zwischen dem 30. Oktober und 5. November wurden laut der Zeitung Okaz über 21.600 Personen festgenommen – wegen Verstößen gegen Aufenthalts-, Arbeits- und Grenzgesetze.

12.800 wegen illegalen Aufenthalts

4.500 wegen Grenzverstößen

4.200 wegen Arbeitsdelikten

Etwa 54 Prozent der Festgenommenen stammen aus Afrika, vor allem aus Äthiopien, außerdem aus Nigeria, Sudan, Ägypten, Algerien und Marokko. Knapp 33.000 Personen stehen derzeit vor der Abschiebung, darunter rund 1.600 Frauen.

Bisher wurden 12.098 Migranten bereits abgeschoben, während über 21.000 noch auf Reisedokumente warten. Wer illegale Migranten beschäftigt oder versteckt, riskiert bis zu 15 Jahre Haft und Geldstrafen bis zu einer Million Riyal (etwa 266.000 US-Dollar).

Die Maßnahme ist Teil des Reformprogramms Vision 2030, das strengere Einwanderungsgesetze und eine geringere Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften vorsieht. Zwar wurde das umstrittene Kafala-System durch arbeitsvertragliche Regelungen ersetzt, doch bleibt das Vorgehen gegen Migranten hart.

Menschenrechtsorganisationen kritisieren die unmenschliche Behandlung afrikanischer Migranten in den Sammellagern, berichten von Überfüllung, Misshandlungen und mangelhafter medizinischer Versorgung.

Internationale Beobachter sehen in der aktuellen Abschiebewelle ein Beispiel für den globalen Trend zu härteren Migrationskontrollen, der besonders afrikanische Arbeitsmigranten trifft. (Quelle: Newsletter Businessinsider)