
Die Zentralbanken in Subsahara-Afrika – insbesondere in Nigeria, Tansania und Ghana – haben in letzter Zeit verstärkt Gold gekauft, um von den stark gestiegenen internationalen Preisen zu profitieren und ihre Devisenreserven zu stärken. Doch laut BMI, der Analyse-Tochter von Fitch Ratings, könnten diese Länder in Schwierigkeiten geraten, falls der Goldpreis einer technischen Korrektur nach unten unterliegt – mit potenziellen Kurs- und Liquiditätskrisen als Folge.
Auch Länder wie Kenia, Ruanda, Uganda und Namibia beteiligen sich zunehmend an diesem Goldrausch. Burkina Faso, einer der wichtigsten Goldproduzenten Afrikas, hat angekündigt, seine Goldreserven auszubauen. Simbabwe – geplagt von Hyperinflation – hat erklärt, dass seine neue Währung „ZIG“ durch die Goldreserven der Zentralbank gestützt werde.
„Gold wird zunehmend von afrikanischen Ländern als strategischer Wertspeicher genutzt“, erklärt Orson Gard, Senior Analyst für Subsahara-Afrika bei BMI. Diese Strategie sei jedoch nicht ohne Risiken, warnt er. So etwa in Ghana, wo ein ambitioniertes Goldankaufsprogramm dazu führte, dass Gold inzwischen ein Drittel der gesamten Devisenreserven ausmacht. Dies trieb den Wechselkurs des Cedi gegenüber dem US-Dollar nach oben – mit möglichen negativen Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit der ghanaischen Exporte.
Der Goldpreis, der in diesem Jahr Rekordhöhen erreicht hat, könnte laut den Analysten von Fitch Ratings inzwischen seinen Höhepunkt überschritten haben. Die Aussicht auf sinkende US-Zinsen setzt den Goldpreis zunehmend unter Druck. „Ein plötzlicher Preisverfall hätte gravierende Folgen für jene Länder, die den Goldanteil in ihren Reserven stark erhöht haben.“
Ein weiteres Risiko betrifft die Liquidität: Regierungen könnten Schwierigkeiten haben, ihre Goldbestände bei Bedarf schnell in harte Devisen umzuwandeln. Als warnendes Beispiel führen die Analysten die Fälle von Indien und Argentinien an, die in den 1990er- und 2000er-Jahren in ernsthafte Zahlungsbilanzkrisen gerieten.
Ein warnender Weckruf für alle Beteiligten! (Quelle: afrimag)