Appell an FIFA: „Wenn Marokko das Massaker an Hunden nicht beendet, muss ihm die Fußball-WM 2030 entzogen werden“

Appell an FIFA: „Wenn Marokko das Massaker an Hunden nicht beendet, muss ihm die Fußball-WM 2030 entzogen werden“

David Halliday, Sohn des französischen Rockstars Johnny Hallyday, schließt sich einer internationalen Protestbewegung an, die das massenhafte Töten von streunenden Hunden in Marokko im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2030 anprangert. Die Kontroverse stellt die FIFA vor eine ethische Verantwortung.

In einem Schreiben an FIFA-Präsident Gianni Infantino fordert David Hallyday, die FIFA solle Marokko „auffordern, das Massaker an streunenden Hunden zu beenden oder ihm andernfalls den Status als Mitgastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2030 entziehen“. Diese Initiative ist Teil einer wachsenden internationalen Mobilisierung gegen das, was als systematische Ausrottung von Straßentieren im Zuge der WM-Vorbereitungen verurteilt wird.

Vorwurf eines systematischen Massakers
Tierschutzorganisationen wie PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) werfen Marokko, das zusammen mit Spanien und Portugal die WM 2030 ausrichten wird, vor, bis dahin rund drei Millionen herrenlose Hunde im Land töten zu wollen.

Die geschilderten Methoden sind besonders grausam. David Hallyday berichtet: „Männer erschießen die Tiere vor den Augen schockierter Zeugen – darunter auch Kinder –, andere Hunde werden vergiftet, lebendig verbrannt oder in Käfige gesperrt, wo sie ohne Wasser oder Nahrung langsam sterben.“ Weiter erklärt der französische Sänger, „Welpen werden von ihren Müttern getrennt, Männer mit Gewehren schießen auf Hunde, oft im Beisein von Kindern. Solche Erlebnisse verletzen auch deren Grundrecht auf Schutz vor Gewalt.“

Internationale Welle der Empörung
David Hallyday steht mit seinem Appell nicht allein da. Er reiht sich ein in eine internationale Koalition prominenter Stimmen aus dem Tierschutz. Die bekannte Primatenforscherin Jane Goodall hat sich ebenfalls an die FIFA gewandt. In einem Schreiben an Generalsekretär Mattias Grafström verurteilte sie die „barbarischen Taten“ und forderte die Sportorganisation auf, alles zu tun, um „diese Massaker zu stoppen“.

Die Internationale Allianz für den Schutz von Straßenhunden (IAWPC) hat eine Alarmkampagne gestartet, um die FIFA zum Handeln zu bewegen. Laut dieser NGO werden in Marokko jedes Jahr etwa 300.000 streunende Hunde getötet. Die Organisation nennt besonders brutale Tötungsmethoden: „Häufig wird Strychnin als Gift verwendet – entweder per Injektion mit einem Stock, der eine Spritze verbirgt, oder durch vermischtes Futter. Vom Staat beauftragte bewaffnete Männer durchkämmen Städte und ländliche Regionen bei Tag und Nacht, um die Hunde zu erschießen.“

Besorgniserregende gesundheitliche Lage
Die internationale Empörung hat auch eine ernste gesundheitliche Grundlage. Der Fall von Yvonne Ford, einer 59-jährigen Touristin aus Yorkshire, die nach einer leichten Kratzverletzung durch einen streunenden Welpen während ihres Urlaubs in Marokko im Februar 2025 an Tollwut starb, zeigt die Dringlichkeit des Problems. Sie verstarb am 18. Juni 2025 in einem Krankenhaus in Großbritannien – vier Monate nach dem Vorfall.

Und dies ist kein Einzelfall. Allein an einem Tag registrierten marokkanische Gesundheitsbehörden 70 Fälle von Hundebissen – ein Beleg für die Ausmaße des Problems, etwa in der Region Agadir. 2022 wurde eine französische Touristin in El Argoub, einem Badeort nahe Dakhla, von einem Rudel streunender Hunde angegriffen und tödlich verletzt – ein weiterer Beweis für die dramatische Situation.

Nicht eingehaltene Verpflichtungen?
Besonders brisant wird die Angelegenheit durch die Tatsache, dass Marokko gegenüber der FIFA verbindliche Zusagen gemacht hatte. Im offiziellen Evaluationsbericht zur Bewerbung für die Weltmeisterschaft 2030 versprach das Land, ab August 2024 keine Tötungen von Tieren mehr durchzuführen und stattdessen Programme zur Versorgung streunender Tiere aufzubauen.

Diese Zusagen sind laut FIFA-Regularien rechtlich bindend – was die Organisation nun in die Pflicht nimmt.

Marokkos Behörden dementieren jedoch jegliche Tötungskampagne. Mohamed Roudani, Leiter des Bereichs Gesundheitsschutz und Grünanlagen in der Generaldirektion für kommunale Angelegenheiten, erklärte: „Es gibt keine Kampagne zur Ausrottung streunender Hunde.“

Diese Kontroverse trifft Marokko zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Das internationale Augenmerk auf die Vorbereitungen zur WM 2030 ist groß. David Hallyday – wie zuvor Jane Goodall – fordert die FIFA nun auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. (Quelle: afrik.com)