
In Burkina Faso hat die Festnahme der Anwältin Ini Benjamine Esther Doli Empörung in der Anwaltskammer ausgelöst. Ihr wird „Verrat“ und „Beleidigung“ des Staatschefs vorgeworfen, nachdem sie auf Facebook Menschenrechtsverletzungen durch die Junta unter Hauptmann Ibrahim Traoré angeprangert hatte. Da ihr Aufenthaltsort weiterhin unbekannt ist, verdeutlicht dieser Fall die zunehmende Repression gegen kritische Stimmen.
RAin Ini Benjamine Esther Doli wurde in der Nacht vom 31. August auf den 1. September in Ouagadougou festgenommen. Sie wird beschuldigt, „Verrat“ begangen und den Staatschef „beleidigt“ zu haben, nachdem sie öffentlich die Verfehlungen des Militärregimes unter Hauptmann Ibrahim Traoré kritisiert hatte.
Eine umstrittene Festnahme
Nach Angaben des Präsidenten der Anwaltskammer verschafften sich bewaffnete Männer, die sich als Gendarmen ausgaben, gewaltsam Zugang zur Wohnung der Anwältin und verschleppten sie. Ihr Haftort ist weiterhin unbekannt. Die Anwaltskammer forderte ihre sofortige Freilassung.
Die Staatsanwaltschaft erklärte, mehrere Veröffentlichungen auf dem Facebook-Konto von Frau Doli stellten Straftaten dar. Darin prangerte die Anwältin „Menschenrechtsverletzungen“ an und kritisierte die Regierungsführung der Junta. Zudem hatte sie einen offenen Brief an Wladimir Putin gerichtet, in dem sie Moskau aufforderte, sich für die Freilassung „zu Unrecht inhaftierter“ Gefangener einzusetzen.
Klima zunehmender Repression
Seit seiner Machtübernahme im September 2022 geht Hauptmann Traoré verstärkt gegen kritische Stimmen vor: Anwälte, Journalisten, Militärs und Aktivisten der Zivilgesellschaft werden regelmäßig verhaftet oder verschleppt. Während sich die Junta auf eine „souveränistische Revolution“ beruft, erklärt sie offen, dass das Land „keine Demokratie“ sei.
Während Burkina Faso weiterhin von einem seit über zehn Jahren andauernden Dschihadistenaufstand erschüttert wird, macht die Festnahme von Me Doli deutlich, wie fragil der zivilgesellschaftliche Handlungsspielraum geworden ist. Der Kampf um Sicherheit geht inzwischen einher mit einer spürbaren Einschränkung grundlegender Freiheiten. (Quelle: afrik.com)