
In Burkina Faso wurden in den vergangenen Tagen mehrere Händler in Ouagadougou entführt, nachdem sie eine Maßnahme des Handelsministeriums zur Eindämmung der steigenden Motorradpreise auf den Märkten kritisiert hatten. Einige Tage nach ihrem Verschwinden tauchten zwei dieser Händler in Videos wieder auf – in Militäruniform und mit entschuldigenden Worten an die Regierung, berichtet RFI.
Der Vorfall begann mit einer Preisüberprüfung des Handelsministeriums bei mehreren Motorradhändlern. Dabei wurden zahlreiche Unregelmäßigkeiten festgestellt, darunter die zweifelhafte Herkunft der Fahrzeuge und das Fehlen legaler Dokumente wie Kaufrechnungen. Wegen der unklaren Lage entschied sich das Ministerium, mehrere Geschäfte zu schließen und Waren zu beschlagnahmen.
Kurz darauf äußerten sich einige Händler in einem Video öffentlich kritisch. Sie prangerten die Unfähigkeit der Minister für Handel und Verkehr an und forderten unter dem Applaus der Menge deren Rücktritt. Wenige Stunden nach Veröffentlichung des Videos galten laut Angehörigen mindestens sechs dieser Händler als vermisst.
Am Samstag tauchten zwei von ihnen in Videos in den sozialen Netzwerken wieder auf. In Militärkleidung und mit verschränkten Armen entschuldigten sie sich öffentlich bei der Regierung.
„Ich habe unter dem Einfluss der Menge gehandelt. Ich bereue meine Worte und fordere die Burkiner auf, unsere Behörden zu unterstützen“, erklärte einer von ihnen. Der andere sagte, er sei von einem Motorradhändler bedroht worden, der ihn gezwungen habe, den Rücktritt eines Ministers zu fordern.
Von den übrigen verschwundenen Händlern fehlt weiterhin jede Spur. Das Handelsministerium hat den Händlern nun eine Frist von einem Monat gesetzt, um sich an die neuen Vorschriften zu halten.