DR Kongo: Spektakulärer Banküberfall in der Hauptstadt Kinshasa

DR Kongo: Spektakulärer Banküberfall in der Hauptstadt Kinshasa
Symbolbild

In der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) wurde am Donnerstag, dem 16. Oktober, mitten im Herzen der Hauptstadt eine Bank überfallen. Am Vormittag stürmten bewaffnete Männer nach Warnschüssen eine Bankfiliale und versetzten das Viertel in Panik. Nach einer Geiselnahme griffen die Sicherheitskräfte ein: Es gab keine Opfer unter den Kunden oder Bankangestellten, doch die spektakuläre Szene erschütterte alle Anwesenden, berichtet RFI.

Die Bewohner, Passanten und Händler rund um den Platz Victoire im Stadtteil Kasa-Vubu erlebten einen turbulenten Morgen: Die Räuber verschanzten sich in einer Bankfiliale mit mindestens fünfzig Geiseln, während Spezialeinheiten das Gebäude umstellten. Alles begann gegen 9 Uhr morgens, als bewaffnete Männer die Rawbank-Filiale in diesem stark frequentierten Viertel der Hauptstadt betraten.

Tausende Schaulustige verfolgen die Ereignisse
Schnell wurde die Gruppe von der Polizei entdeckt, die eine Flucht verhinderte. Es kam zu Schusswechseln – vor einer Menschenmenge, die sich um das abgesperrte Gebiet versammelt hatte. Tausende Schaulustige verfolgten das Geschehen bis zur Auflösung kurz vor Mittag: Die Geiseln wurden freigelassen, und die Sicherheitskräfte stürmten das Gebäude.

Es gab keine Verletzten unter den Kunden oder Mitarbeitern der Bank. Alle wurden von der Polizei festgehalten, um ihre Identität zu überprüfen und befragt zu werden. Einige von ihnen verbrachten die Nacht im Polizeirevier. Am Freitagmorgen um 10 Uhr waren nur noch drei Angestellte zur weiteren Befragung dort. Über die Angreifer – ihre Zahl oder ihre Beweggründe – liegen bisher kaum offizielle Informationen vor. „Die Ermittlungen laufen“, hieß es gegenüber RFI.

Kein Einzelfall
Seit Jahresbeginn 2025 wurden in der Hauptstadt mehrere bewaffnete Überfälle gemeldet, oft am helllichten Tag. Die Täter griffen unterschiedliche Ziele an: Apotheken, Supermärkte, Kühlhäuser oder Geldwechsler. Mehrere dieser Taten endeten tödlich – zwei Opfer im Februar, drei im März, zwei im April und ein weiteres im August.

Im Juni äußerte Präsident Félix Tshisekedi bei einer Kabinettssitzung seine Besorgnis über diese Entwicklung und forderte die Regierung zu einer „entschlossenen Gegenoffensive“ auf. Im vergangenen Monat hatten die Sicherheitsdienste die Festnahme von rund dreißig Personen bekannt gegeben, die im Verdacht stehen, an bewaffneten Überfällen beteiligt gewesen zu sein.

Bezüglich des Überfalls auf die Rawbank sind bislang nur wenige Details zu den Tätern oder ihren Motiven bekannt. Die Ermittlungen dauern an, so die Polizei. Für die Mitarbeiter der betroffenen Filiale wurde psychologische Betreuung organisiert. Die Bank bleibt mindestens bis Samstag geschlossen.