DR Kongo zahlt über 40 Millionen Euro an den FC Barcelona zur Tourismusförderung

DR Kongo zahlt über 40 Millionen Euro an den FC Barcelona zur Tourismusförderung
Symbolbild

Die Demokratische Republik Kongo (DRK) hat ein Sponsoringabkommen im Wert von über 40 Millionen Euro mit dem spanischen Fußballverein FC Barcelona abgeschlossen, um das Land trotz anhaltender innerer Konflikte als touristisches Reiseziel zu bewerben.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters wurde der auf vier Jahre angelegte Vertrag am 29. Juni unterzeichnet. Im Rahmen der Vereinbarung wird der Slogan „The Heart of Africa“ („Das Herz Afrikas“) auf den Trainings- und Aufwärmtrikots der Männer- und Frauenteams von FC Barcelona zu sehen sein. Auch in Vereinswerbung, dem Jahresbericht und dem Clubmagazin soll das neue Logo der DR Kongo prominent platziert werden.

Ein Multimillionen-Euro-Wagnis
Das Sponsoring, das bislang noch nicht offiziell bekannt gegeben wurde, wird die kongolesische Regierung jährlich zwischen 10 und 11,5 Millionen Euro kosten. Es ist Teil einer umfassenderen Strategie, das konfliktgeplagte zentralafrikanische Land als Zentrum für Tourismus und Investitionen neu zu positionieren.

Der Deal folgt auf ähnliche, bislang nicht öffentlich gemachte Vereinbarungen mit den europäischen Fußballklubs AS Monaco und AC Mailand. Der kongolesische Sportminister Didier Budimbu erklärte, der Vertrag mit Monaco habe einen Wert von 1,6 Millionen Euro pro Saison. Eine Regierungsquelle bezifferte den Wert des AC-Mailand-Deals auf 14 Millionen Euro jährlich.

Im Juni bezeichnete Tourismusminister Didier M’Pambia die Partnerschaften als einen Schritt, „die DRK auf der internationalen Bühne als unangefochtenen Führer des afrikanischen Kontinents neu zu positionieren“.

Kritik an doppelten Standards
Das Abkommen sorgt für Diskussionen, nicht zuletzt, weil die kongolesische Regierung Anfang des Jahres noch andere afrikanische Tourismuskampagnen deutlich kritisiert hatte.

Im Februar hatte Außenministerin Thérèse Kayikwamba Wagner europäische Topklubs wie Arsenal, Bayern München und Paris Saint-Germain aufgefordert, ihre Kooperationen mit der ruandischen Kampagne „Visit Rwanda“ zu beenden, die sie angesichts wachsender regionaler Spannungen als „blutbefleckt“ bezeichnete. (Quelle: Newsletter Business Insider)