Guinea: Übergangspräsident General Doumbouya kandidiert nun doch fürs Präsidentenamt

Guinea: Übergangspräsident General Doumbouya kandidiert nun doch fürs Präsidentenamt

Der guineische Übergangspräsident, General Mamadi Doumbouya, hat am Montag offiziell seine Kandidatur bei der Obersten Gerichtshof eingereicht – eine bemerkenswerte Kehrtwende. Nach seinem Putsch 2021 hatte er versprochen, nicht für ein Amt anzutreten und lediglich den Weg zurück zur Zivilregierung zu organisieren.

Vom Übergangsführer zum Kandidaten
Als Doumbouya im September 2021 Alpha Condé stürzte, stellte er klar, keinen Anspruch auf die Präsidentschaft zu erheben. Doch die neue Verfassung, die am 26. September per Referendum angenommen wurde, änderte alles: Sie verlängert die Amtszeit auf sieben Jahre und ermöglicht ihm eine erneute Kandidatur. Beobachter hatten bereits vermutet, dass er diesen Schritt gehen würde.

Strenge Regeln filtern Kandidaten aus
Die Teilnahme an der Wahl ist teuer und kompliziert: Bewerber müssen zahlreiche Unterstützer vorweisen und rund 900 Millionen guineische Francs als Kaution zahlen – ein Rekordbetrag. Obwohl über 60 Personen ihr Interesse angekündigt haben, dürften nur wenige Dossiers, darunter das von Doumbouya, überhaupt geprüft werden. Die endgültige Liste soll bis 13. November stehen.

Opposition praktisch ausgeschlossen
Die Glaubwürdigkeit der Wahl wird stark angezweifelt: Wichtige Oppositionsführer – wie Cellou Dalein Diallo, Alpha Condé oder Sidya Touré – sind entweder im Exil, zu alt für eine Kandidatur oder von der neuen Verfassung ausgeschlossen. Andere Gegner sitzen im Gefängnis oder sind verschwunden. Dadurch bleibt kaum politische Vielfalt. Einige bekannte Namen bleiben im Rennen
Bereits vor Doumbouya hatten acht weitere Kandidaten ihre Unterlagen eingereicht, darunter der Ökonom Ousmane Kaba, Ex-Premier Lansana Kouyaté und ehemalige Regierungsmitglieder. Mit Doumbouyas Einstieg wird die Wahl am 28. Dezember vor