IPG-Journal: Côte d’Ivoire – Demokratie auf dem Prüfstand

IPG-Journal: Côte d’Ivoire - Demokratie auf dem Prüfstand

Bei den Wahlen in Côte d’Ivoire mangelt es an echten Alternativen. Für die junge Generation droht Enttäuschung und politischer Stillstand. In der ivorischen Bevölkerung gab es große Hoffnungen auf Wandel und mehr Beteiligung – wie geht es nun weiter?

Kurz vor der Präsidentschaftswahl in Côte d’Ivoire wurden die zugelassenen Kandidaturen bekannt gegeben. Das Ergebnis ist zwar kaum überraschend, aber für viele ernüchternd. Nur fünf Personen stehen auf der Liste – darunter Amtsinhaber Alassane Ouattara und Simone Ehivet Gbagbo, ehemalige First Lady und stärkste Oppositionskandidatin. Die übrigen drei haben weit weniger politischen Rückhalt. Ausgeschlossen wurden sowohl Laurent Gbagbo, ehemaliger Präsident (von 2000 bis 2011) mit seiner Partei PPA-CI, als auch Tidjane Thiam, Hoffnungsträger der größten Oppositionspartei PDCI-RDA.

Damit treten die beiden größten Oppositionsparteien nicht offiziell zur Wahl an. Sie hatten ihre Kandidaturen eingereicht, obwohl sie zuvor aus dem Wählerverzeichnis ausgeschlossen worden waren. Bei Gbagbo aufgrund seiner Verurteilung und des Entzugs seiner zivilen Rechte, und im Fall Thiams aufgrund einer zeitweiligen Doppelstaatsangehörigkeit. Auch andere aussichtsreiche Bewerbungen wurden abgelehnt – etwa die von Assalé Tiémoko, Bürgermeister von Tiassalé, der für seine sozialen Reformen geschätzt wird. Viele Beobachter deuten die Entscheidungen des Verfassungsrats als politisch motiviert. Dennoch riefen zahlreiche Stimmen zur Ruhe auf: Zu oft hatten sich Frustrationen in der Vergangenheit bei Wahlen gewaltsam entladen.

Lesen Sie HIER weiter.