
US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag eine neue Welle von Importzöllen angekündigt, die zwischen 10 % und 41 % liegen und Dutzende Länder betreffen. Unter Berufung auf Notfallbefugnisse verfolgt Trump damit weiterhin sein Ziel, das US-Handelsdefizit zu verringern.
Bereits im April hatte Trump umfassende „reziproke“ Zölle gegenüber globalen Handelspartnern angedroht. Die Maßnahmen wurden um 90 Tage verschoben, um den betroffenen Ländern eine Frist zur Neuverhandlung der Handelsbedingungen einzuräumen – mit einem endgültigen Stichtag am 1. August.
Da die meisten Gespräche jedoch ins Stocken gerieten oder scheiterten, traten die Zollerhöhungen nun im Rahmen von Trumps überarbeitetem globalem Handelsregime in Kraft. Auch mehrere afrikanische Länder sind betroffen – jedoch in unterschiedlichem Ausmaß.
Lesotho, der kleine Binnenstaat im südlichen Afrika, war ursprünglich mit einem Zollsatz von 50 % konfrontiert – dem höchsten Satz unter den afrikanischen Ländern. In der finalen Ankündigung wurde dieser jedoch auf 15 % gesenkt. Diese Anpassung bringt dem wirtschaftlich angeschlagenen Land eine gewisse Erleichterung. Lesotho ist stark von Textilexporten in die USA abhängig und hatte bereits im Juli aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der drohenden Zölle den nationalen Katastrophenzustand ausgerufen. Es kam bereits zu zahlreichen Entlassungen und Fabrikschließungen.
Südafrika, die am stärksten industrialisierte Volkswirtschaft Afrikas, wurde mit einem unveränderten Zollsatz von 30 % belegt.
Der südafrikanische Handelsminister Parks Tau bezeichnete die Maßnahme als schweren Schlag für die exportorientierten Industrien des Landes. Die USA sind nach China Südafrikas zweitgrößter Handelspartner – wichtige Exportgüter sind Fahrzeuge, Eisen- und Stahlprodukte sowie Zitrusfrüchte.
Nigeria, die viertgrößte Volkswirtschaft des Kontinents, erlebte eine leichte Erhöhung der Zölle von 14 % auf 15 %.
Auch wenn diese Änderung weniger drastisch ausfiel als bei Südafrika, zeigt sie doch die breite Anwendung der US-Handelspolitik gegenüber afrikanischen Ländern. (Quelle: Newsletter Businessinsider)
