Russland: vier weitere afrikanische Länder im visumsfreien Reisenetz geplant

Russland: vier weitere afrikanische Länder im visumsfreien Reisenetz geplant

Russland weitet seine diplomatische und touristische Präsenz in Afrika aus und plant, vier weitere afrikanische Staaten in seine wachsende Liste visumfreier Partnerländer auf dem Kontinent aufzunehmen. Das Land vertieft damit seine diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Afrika.

Laut dem russischen Außenministerium sollen russische Staatsbürger künftig in mehreren zusätzlichen afrikanischen Ländern ohne Visum einreisen dürfen – für Aufenthalte von 30 bis 90 Tagen. Entsprechende Vertragsentwürfe werden derzeit geprüft, berichtet die Zeitung Iswestija.

Damit würde das visumfreie Netzwerk Russlands in Afrika auf 15 Länder anwachsen – ein weiterer Beleg für Moskaus zunehmendes Engagement auf dem Kontinent inmitten sich wandelnder globaler Allianzen.

Die russische Botschaft in Mosambik bestätigte, dass Moskau einen Entwurf für ein bilaterales Abkommen zur Aufhebung der Visumspflicht für Inhaber normaler Reisepässe vorgelegt habe, den die mosambikanische Regierung derzeit prüfe.

Visumsfreie Diplomatie und Afrikas neue Allianzen Russlands Bemühungen, visumsfreie Regelungen mit afrikanischen Staaten zu etablieren, sind Teil einer größeren geopolitischen Neuausrichtung: Immer mehr afrikanische Länder suchen neue internationale Partner und reduzieren ihre Abhängigkeit vom Westen. Neben Mosambik werden derzeit ähnliche Abkommen mit Sambia, Simbabwe und Eswatini verhandelt. Diese Länder könnten russischen Staatsbürgern künftig erlauben, sich bis zu 30 oder 90 Tage visumsfrei aufzuhalten.

Nach Abschluss dieser Abkommen würde die Zahl der afrikanischen Staaten, die russische Reisende visumfrei einreisen lassen, von 11 auf 15 steigen.

Diese Initiative spiegelt Russlands verstärkte Hinwendung zu Afrika wider – insbesondere vor dem Hintergrund der angespannten Beziehungen zum Westen. Während europäische Länder ihre Einreisebeschränkungen für Russen beibehalten, entwickelt sich Afrika zunehmend zu einem bevorzugten Ziel für Tourismus und wirtschaftliche Expansion.

Derzeit genießen russische Staatsbürger visumsfreie Einreise in 11 afrikanische Länder:
bis zu 90 Tage in Marokko, Namibia, Tunesien und Südafrika,

  • bis zu 60 Tage in Kap Verde und Mauritius,
  • bis zu 30 Tage in Angola, Botswana, Malawi und den Seychellen,
  • sowie bis zu 15 Tage in São Tomé und Príncipe.

Experten betonen, dass diese wachsenden Netzwerke visumfreier Partnerschaften nicht nur den Tourismus fördern, sondern auch Geschäftsbeziehungen erleichtern. Russlands Handels- und Investitionstätigkeit in Afrika hat in den Bereichen Energie, Bergbau, Landwirtschaft und Infrastruktur zugenommen – Sektoren, in denen russische Unternehmen zunehmend mit westlichen und chinesischen Konkurrenten konkurrieren.

Für afrikanische Staaten bedeuten diese Abkommen weit mehr als nur touristische Vorteile: Sie sind ein Instrument der wirtschaftlichen Diplomatie, das Investitionen anzieht, Märkte diversifiziert und ihnen größere Unabhängigkeit vom westlichen Einfluss ermöglicht. (Quelle: Newsletter Businessinsider)