Stabilität für Nigeria: Frieden fängt mit den Jüngsten an

Stabilität für Nigeria: Frieden fängt mit den Jüngsten an
© GIZ

Soziale Spannungen sorgen in Nigeria für Unsicherheit und Gewalt. Die GIZ unterstützt dabei, Konflikte zu verhindern, bevor sie entstehen. Wie man friedlich zusammenlebt und Konflikte lösen kann, lernt man am besten schon von klein auf. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH fördert deshalb psychosoziale Angebote für Kinder in Nordnigeria.

Durch gewaltsame Konflikte zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen sind viele Kinder traumatisiert. So auch Mary Bulus, die ihren Vater verloren hat. Lange Zeit hatte sie Angst, allein zu sein oder mit anderen Kindern zu spielen. Mit der Hilfe von ausgebildeten Psycholog*innen lernte sie spielerisch, wie sie mit dem Erlebten umgehen kann. Psychologe Jerusha Chaimang erklärt: „Schon nach wenigen Sitzungen spielen die Kinder viel unbefangener miteinander, haben weniger Albträume und können wieder aktiv am Familienleben teilnehmen.“ Eine Chance für die nächste Generation friedlicher zusammenzuleben.

Konflikte verhindern, bevor sie entstehen
Genauso wichtig wie die Unterstützung nach einem Konflikt ist es, diese zukünftig zu verhindern. In Nigeria kamen seit 2010 über 15.000 Menschen bei gewaltsamen Konflikten zwischen halbnomadischen Hirt*innen sowie Landwirt*innen ums Leben. Diese Konflikte zerstören die Infrastruktur, beeinträchtigen die Landwirtschaft und vertreiben Tausende Menschen. Deshalb setzt die GIZ auch auf präventive Friedensförderung. Dazu schafft sie Formate, in denen sich die unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen näherkommen und gemeinsam Vereinbarungen über das friedliche Miteinander treffen. Über 80 lokale Konflikte konnten so bereits aufgelöst werden, bevor diese gewaltsam eskalierten. Außerdem schult die GIZ Mediator*innen, die zwischen den Gruppen vermitteln, und bietet friedensfördernde Schulungen für Jugendliche an. Um Konflikte langfristig zu entschärfen, verbessert die GIZ außerdem den Zugang zu wichtigen Ressourcen wie Wasser und Lebensmitteln, die im Zuge des globalen Klimawandels immer knapper werden.

Die GIZ leistet damit im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) nicht nur akute Hilfe für Betroffene, sondern setzt auf eine strategische Konfliktprävention zur Stabilisierung der Sahelregion. Dies ist auch für die Sicherheit in Europa von Bedeutung. Nur wenn Menschen in ihrer Heimat in Sicherheit leben und Perspektiven haben, sinkt das Risiko von Radikalisierung und der Druck, das Land zu verlassen. (GIZ)