
Was als harmlose Naturmedizin vermarktet wird, entwickelt sich in Westafrika zu einem ernsthaften Gesundheitsproblem. Immer mehr Männer greifen zu angeblich „natürlichen“ Potenzmitteln, die in Wahrheit unregulierte Mischungen aus pflanzlichen Substanzen oder pharmazeutischen Wirkstoffen sind.
Ein Bericht der New York Times zeigt: Die bunten Fläschchen, die auf Märkten und in Hinterhofapotheken verkauft werden, versprechen alles – vom perfekten ersten Rendezvous bis hin zur Rettung einer zerrütteten Ehe. Doch die Realität sieht oft anders aus. Konsumenten berichten von unkontrolliertem Speichelfluss, schmerzhaften Dauererektionen und einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte.
Besonders stark verbreitet sind diese Mittel in der Côte d’Ivoire. In dem westafrikanischen Land mit 31 Millionen Einwohnern greifen vor allem junge Männer zu den Stimulanzien – getrieben vom Wunsch, ihre Partnerinnen mit vermeintlich überlegener Männlichkeit zu beeindrucken. Welche Risiken sie dabei eingehen, ist den wenigsten bewusst.
Obwohl die ivorischen Behörden die Herstellung dieser Präparate untersagt haben, floriert der Handel weiter – auch über die Landesgrenzen hinaus. Die Nachfrage ist groß, nicht nur in den Nachbarstaaten: Selbst in Europa und den USA werden solche Produkte verkauft, etwa über Online-Plattformen wie Amazon oder Walmart, wo sie oft als „100 % natürlich“ beworben werden.
Gesundheitsexperten warnen eindringlich vor den Folgen dieser Entwicklung. Denn was als Wundermittel für die Libido angepriesen wird, könnte sich als tickende Zeitbombe für die öffentliche Gesundheit erweisen. (Quelle: africanews)