
Die südafrikanische Grenzschutzbehörde (Border Management Authority, BMA) hat vier Drohnen und 40 Bodycams eingeführt, um illegale Migration, Schmuggel und Menschenhandel an den Grenzen zu unterbinden, die Südafrika mit sechs anderen Ländern teilt.
Mit dieser neuen Technologie stoppte die BMA zwischen dem 15. und 24. April 6.253 undokumentierte Migranten, die versuchten, ins Land einzureisen oder es zu verlassen. Das entspricht einem Anstieg von 61 % im Vergleich zu den 3.841 Personen, die im gleichen Zeitraum 2024 aufgegriffen wurden. Michael Masiapato, Kommissar der BMA, erklärte, dass in diesem Zeitraum etwas mehr als eine Million Grenzübertritte an den 71 Einreisepunkten des Landes verzeichnet wurden. Unter den festgesetzten Personen waren 2.019 Simbabwer, 1.921 Menschen aus Lesotho, 1.143 Mosambikaner sowie 1.143 aus Eswatini und weitere Nationalitäten, so Masiapato.
Innenminister Leon Schreiber begrüßte die Festnahmen und richtete eine scharfe Warnung an alle, die versuchen, das Land illegal zu betreten oder zu verlassen. In einer Pressemitteilung erklärte der Minister: „Unsere Botschaft an illegale Einwanderer und potenzielle Schmuggler ist klar: Zum ersten Mal in unserer Geschichte überwachen wir die Grenze bei Tag und bei Nacht. Wir können eure Körperwärme sehen, wenn ihr euch zu verstecken versucht – und wir werden euch erwischen. Je mehr moderne Technologie wir einsetzen, desto weniger Verstecke gibt es für Kriminelle, die unsere nationale Sicherheit untergraben.“
Wärmeerkennungstechnologie
Die Drohnen sind mit Nachtsichtkameras ausgestattet, die auf Wärmebildtechnik basieren. Unterstützt durch Künstliche Intelligenz (KI) können sie Wärmequellen, Fahrzeuge oder sich bewegende Menschen erkennen und verfolgen. Sie fliegen mit bis zu 43 km/h, auch bei schlechtem Wetter, in abgelegenen Gebieten ohne GPS und sogar unterirdisch – etwa bei Einsätzen in Bergwerken.
Im April gab die BMA bekannt, dass acht Beamte zu spezialisierten Drohnenpiloten ausgebildet werden. Diese bedienen die Drohnen im Wechsel und sind an verschiedenen Grenzposten im Einsatz.
Während und nach dem Einsatz im April halfen die Drohnen dabei, 112 Personen festzunehmen, die illegale Migration ermöglichten – darunter ein Südafrikaner am Grenzposten Beitbridge zu Simbabwe. Laut Masiapato verlangen diese Helfer von den Migranten zwischen 16 und 20 US-Dollar für die Grenzüberquerung.
Im Gespräch mit Zimbabwe.com sagte Masiapato: „Was wir heute ernsthaft tun, ist, die Helfer zu identifizieren und festzunehmen. Diese Personen werden nicht abgeschoben, sondern zur Polizeiwache in Misuna gebracht und wegen Beihilfe und Mittäterschaft angeklagt. Es ist gut, Gruppen von undokumentierten Personen festzunehmen, aber sie organisieren die Grenzübertritte nicht. Wir müssen diejenigen fassen, die den Transport organisieren – die Drahtzieher, wie zuletzt in Lebombo an der Grenze bei Komatipoort in Mpumalanga.“
Eine „Sensoren-Mauer“
Obwohl sich die Drohnen als effektiv erwiesen haben, werden sie aus Budgetgründen nicht häufiger eingesetzt. Das Innenministerium hat den Bedarf an höheren Investitionen in Überwachungstechnologien erkannt und beim Finanzministerium zusätzliche Mittel beantragt, so Ricardo Teixeira, Verteidigungs- und Sicherheitsexperte bei defenceWeb.
Teixeira empfiehlt den Einsatz einer „Sensoren-Mauer“ zur Grenzsicherung – auch bekannt als „virtuelle“ oder „digitale Mauer“. Diese beruht auf modernster Überwachungs- und Datenanalysetechnik anstelle physischer Barrieren. Auf defenceWeb spricht er sich für den Einsatz des Meerkat-Systems zur großflächigen Überwachung (WASS) aus, das vom südafrikanischen Rat für wissenschaftliche und industrielle Forschung entwickelt wurde.
Das System kombiniert ein Bodenüberwachungsradar mit elektro-optischen Sensoren, die Bewegungen auf weiten Flächen erkennen und klassifizieren können. Es wurde ursprünglich zum Schutz vor Nashorn-Wilderei im Kruger-Nationalpark entwickelt und liefert den Einsatzzentralen Echtzeitdaten für schnelle und gezielte Reaktionen.
„Das Meerkat hat sich unter schwierigen Umweltbedingungen bewährt und wesentlich zum Schutz der Wildtiere beigetragen – ein Beleg für sein Potenzial bei Grenzsicherungsmissionen“, schreibt Teixeira.
Er meint, dass WASS mit anderen lokal entwickelten Systemen verknüpft werden könnte – darunter das RSR-903 Bodenüberwachungsradar und die mobile Sensorstation PIMS X300 – um die Überwachung zu verbessern.
„Durch die Einführung eines integrierten Netzwerks moderner Überwachungstechnologien – basierend auf lokaler Entwicklung – kann das Land eine resiliente, informationsbasierte Grenzsicherheitsstruktur aufbauen.“ (Quelle: Africa Defense Forum)