Afrika – Sichere Chirurgie bis 2030: Gesundheitsminister:innen und medizinische Fachleute kommen zusammen

Afrika - Sichere Chirurgie bis 2030: Gesundheitsminister:innen und medizinische Fachleute kommen zusammenAfrikanische Gesundheitsminister:innen und medizinische Fachleute aus 29 afrikanischen Staaten haben im Rahmen einer internationalen medizinischen Fachtagung in Dakar, Senegal, erste Beschlüsse gefasst. Ziel der Tagung war es, die Versorgung mit Chirurgie, Geburtshilfe und Anästhesie in Afrika bis 2030 deutlich zu verbessern. Das nun erarbeitete Konzept ist der Fahrplan, mit dem dieses Ziel erreicht werden soll.

Der Tagung gingen monatelange Erhebungen und Recherchen voraus, die den Bedarf in über 3.000 Regionen Afrikas gemessen haben. Es ist die erste Studie, die genaue Daten über Vorsorge, Bedarf und Zugang zu Chirurgie, Geburtshilfe und Anästhesie in 28 Staaten Afrikas südlich der Sahara liefert. Die Ziele, die wir bis 2030 erreichen wollen, orientieren sich an den Vorgaben des afrikanischen Zweigs der Weltgesundheitsorganisation. An den ersten beiden Tagen des Symposiums wurde auf Grundlage der Erhebung ein Konzept erarbeitet. Im Anschluss kamen die Gesundheitsminister zusammen, um das Konzept final zu beraten und vorzustellen. Die Initiative war ursprünglich von der senegalesischen Regierung ausgegangen. Mercy Ships nahm die Rolle eines Beraters ein, der verschiedenen Partner an einen Tisch brachte und bei der Umsetzung unterstützte.

Schirmherr der Veranstaltung war Macky Sall, Präsident des Senegal und momentan der Vorsitzende der Afrikanischen Union. Abdoulaye Diouf Sarr hat die Tagung in seinem Amt als senegalesischer Gesundheitsminister organisiert und geleitet. Neben Mercy Ships waren das afrikanische Büro der Weltgesundheitsorganisation, das West African College of Surgeons, Smile Train und zahlreiche andere afrikanische und internationale Organisationen als Berater und Mitorganisatoren beteiligt.

”Wir sind Abdoulaye Diouf Sarr sehr dankbar, dass er die Leitung der Tagung, insbesondere des Treffens der Gesundheitsminister, übernommen hat. Mercy Ships braucht Partner wie ihn, die uns bei unserer Bemühung, die chirurgische Versorgung in Afrika zu stärken, unterstützen. Die große Beteiligung an der Tagung zeigt uns, dass wir unser Engagement in diesem Bereich in den nächsten Jahren deutlich verstärken können“, sagt Dr. Pierre M´Pele, Leiter von Mercy Ships Afrika.

Die Tagung war eine einzigartige Chance, um politische Unterstützung für die Stärkung der Gesundheitsversorgung in Afrika zu aktivieren.

“Wir können immer besser messen, welche Maßnahmen einzelner Länder zur Stärkung der Chirurgie funktioniert haben und welche nicht. Der Austausch mit den anderen Gesundheitsministern stärkt unser Netzwerk und unsere Zusammenarbeit”, erklärt Yolanda Awel Deng Juach, Gesundheitsministerin des Südsudan.

Aus den Vorschlägen der Experten ist eine Roadmap entstanden, die konkrete Maßnahmen und Investitionsvorschläge enthält. Die Gesundheitsminister haben die Roadmap beschlossen. Weiter geht es Ende Mai mit der Africa Celebration. Im Rahmen der Africa Celebration wird es eine Treffen afrikanischer Staatsoberhäupter unter der Leitung von Macky Sall, Präsident des Senegal, geben. Sie werden die Dakar Declaration beraten und beschließen. Damit werden alle afrikanischen Staaten aufgefordert, die auf ihre Länder und Regionen angepassten Maßnahmen umzusetzen und Investitionen vorzunehmen.

Anmerkung:
Jedes Jahr sterben weltweit 16,9 Millionen Menschen, da sie keinen oder nur unzureichenden Zugang zu chirurgischer Versorgung haben. Allein in Afrika südlich der Sahara haben 93 Prozent der Bevölkerung keinen Zugang zu einem Chirurgen. 17 Prozent der Weltbevölkerung leben auf dem afrikanischen Kontinent. Gleichzeitig arbeiten dort nur zwei Prozent der Ärzte, die es auf der Welt gibt. Auf 100.000 Einwohner kommt nicht mal ein Chirurg. Trotzdem gab es in den letzten Jahren große Fortschritte. Doch in vielen Gesundheitsbereichen liegt Afrika immer noch weit zurück. (Mercy Ships)