Gewalt im Senegal: Arbeitgeberverband beklagt enorme Verluste

Gewalt im Senegal: Arbeitgeberverband beklagt enorme VerlusteIm Senegal haben die gewalttätigen Proteste nach der gerichtlichen Verurteilung von Ousmane Sonko zu erheblichen Sachschäden geführt. Und die belaufen sich auf mehrere hundert Milliarden CFA-Francs. Der senegalesische Arbeitgeberverband (Conseil National du Patronat Sénégalais) äußerte sich am Dienstag zu den zahlreichen Sachbeschädigungen, die im Zuge der gewalttätigen Demonstrationen, die Anfang des Monats Senegal erschütterten, entstanden waren.

Unternehmen zahlen einen hohen Preis
Aus der Bilanz geht hervor, dass die im Land tätigen Unternehmen einen hohen Preis gezahlt haben. Der Präsident des Arbeitgeberverbands, Baïdy Agne, spricht von Verlusten, die auf „Hunderte Milliarden“ CFA-Francs geschätzt werden. Einige Banken wurden verwüstet. Bocar Sy, Präsident des Berufsverbands der Banken und Finanzinstitute Senegals (APBEFS), spricht von 14 betroffenen Banken mit insgesamt 31 Filialen, die sich in den Vorstädten befinden. „Wir waren Zeuge von Beschädigungen, die durch nichts zu rechtfertigen sind“, empörte er sich.

Der Präsident des Berufsverbands der senegalesischen Erdölindustrie (GPP), Mohamed Chaabouni, sagte, dass fast 100 Tankstellen verwüstet wurden, wobei keine Marke verschont wurde. Dort beläuft sich der Schaden auf mehr als 3 Milliarden CFA-Francs. Darüber hinaus wurden sieben Geschäfte des französischen Unternehmens Auchan ins Visier genommen.

Gefahr der Abwanderung von Investoren
Die wiederholte Verwüstung von Unternehmen bei jeder Demonstration setzt Senegal einem großen Risiko aus, auf das die Arbeitgeber aufmerksam machen: dem Verlust der wirtschaftlichen Attraktivität und der Flucht von Investoren. Letztere sind nur bereit, sich in Ländern niederzulassen, in denen ihre Investitionen sicher sind. Der Senegal hatte lange Zeit das Image einer stabilen Demokratie, was für Investoren ein Garant für Sicherheit war.

Doch die schwierige Phase, die das Land seit 2021 durchläuft, als die Probleme des Oppositionspolitikers Ousmane Sonko mit der Justiz begannen, ist dabei, dieses über Jahre aufgebaute Image ernsthaft zu beschädigen. (Quelle: afrik.com)