Immer mehr Länder warnen vor Reisen nach Südafrika – jetzt auch Kanada

Immer mehr Länder warnen vor Reisen nach Südafrika – jetzt auch Kanada

Kanada hat eine Reisewarnung herausgegeben, in der seine Bürger aufgefordert werden, bei Reisen nach Südafrika ein hohes Maß an Vorsicht walten zu lassen. Als Gründe werden anhaltende Gewaltkriminalität und Risiken für die persönliche Sicherheit genannt. In der kanadischen Reisehinweise, die Anfang dieses Monats veröffentlicht wurden, wird darauf hingewiesen, dass Gewaltkriminalität in Südafrika weit verbreitet ist und weiterhin auch ausländische Besucher betrifft.

Die Mitteilung verweist auf Vorfälle, die von bewaffneten Raubüberfällen und Hauseinbrüchen bis hin zu Autodiebstählen und Körperverletzungen reichen, wobei insbesondere große städtische Zentren im Fokus stehen. Besonders hervorgehoben wurde der internationale Flughafen Kapstadt sowie die umliegenden Gebiete, die als Hochrisikozonen eingestuft werden. Reisenden wird geraten, die Autobahnen M3 und N2 zu nutzen und die R300 zu meiden.

Behörden empfahlen, auf der Airport Approach Road der N2 zu bleiben, anstatt die Borcherds Quarry Road zu nehmen, die durch Nyanga führt – ein Township, das für höhere Kriminalitätsraten bekannt ist.

Diebstähle in Hotels und Gästehäusern
Diebstähle in Hotels und Gästehäusern bleiben ein anhaltendes Problem. Besuchern wurde geraten, Sicherheitsmaßnahmen vor der Buchung zu überprüfen und Wertgegenstände nicht unbeaufsichtigt in den Zimmern zu lassen.

Kanada betonte, dass Reisende, die mit Kriminellen konfrontiert werden, sofort kooperieren und keinen Widerstand leisten sollten, da Gegenwehr die Gewalt eskalieren lassen kann. Zudem wurde empfohlen, Bewegungen nach Einbruch der Dunkelheit einzuschränken und abgelegene Gebiete sowie Townships zu meiden.

Reisende wurden aufgefordert, Unterkünfte mit angemessenen Sicherheitsvorkehrungen zu wählen, Türen und Fenster stets verschlossen zu halten und Wertgegenstände zu verbergen. Zudem riet die Warnung davon ab, Schmuck oder elektronische Geräte offen zur Schau zu stellen, da diese Aufmerksamkeit erregen könnten.

Kleinkriminalität in öffentlichen Bereichen
Ein hohes Maß an Kleinkriminalität wurde in belebten Märkten, Verkehrsknotenpunkten und touristischen Gegenden festgestellt. Taschendiebstähle und Handtaschenraub sind häufig. Besuchern wurde geraten, Pässe und wichtige Dokumente sicher aufzubewahren und bei der Nutzung von Geldautomaten oder beim Wechsel zwischen Banken besonders wachsam zu sein.

Risiken im Zusammenhang mit Flughäfen
Flughafenbezogene Kriminalität nahm in der kanadischen Reisewarnung einen prominenten Platz ein. Berichten zufolge wurden einige Passagiere vom Flughafen aus verfolgt und auf dem Weg oder kurz nach der Ankunft beraubt. Die Behörden rieten zu erhöhter Aufmerksamkeit bei Transfers vom Flughafen und dazu, vorhersehbare Reiserouten zu vermeiden.

Obwohl anerkannt wurde, dass südafrikanische Behörden geplante Anschläge vereitelt haben, betonte Kanada die Bedeutung, in öffentlichen Räumen wachsam zu bleiben und lokale Sicherheitsentwicklungen aufmerksam zu verfolgen.

USA und China sprechen ähnliche Warnungen aus
Die kanadische Warnung steht im Einklang mit Reisehinweisen der Vereinigten Staaten und Chinas zu Beginn dieses Jahres. Im Juni gab das US-Außenministerium eine Reisewarnung der Stufe 2 heraus und hob Risiken durch Gewaltkriminalität, Terrorismus, zivile Unruhen und Entführungen hervor. Insbesondere die Innenstädte großer Metropolen gelten laut Hinweis nach Einbruch der Dunkelheit als besonders gefährlich. Dabei wurde auch das Entführungsrisiko betont, da ausländische Staatsangehörige gezielt wegen Bargelds oder Online-Banking-Zugangsdaten ins Visier genommen werden. Während Lösegeldentführungen seltener sind, stellten die Behörden einen zunehmenden Trend fest.

China äußerte im Mai ähnliche Bedenken, nachdem ein Anstieg gewalttätiger Verbrechen gegen chinesische Staatsangehörige gemeldet worden war, darunter mehrere Entführungen und ein tödlicher Hauseinbruch an nur einem Wochenende. Chinesische Behörden forderten ihre Bürger auf, das Sicherheitsbewusstsein zu erhöhen und sichere Wohn- und Arbeitsorte mit starker Sicherheitsinfrastruktur zu bevorzugen.

Wachsende internationale Besorgnis
Die Zunahme von Warnungen durch große Volkswirtschaften unterstreicht die internationale Besorgnis über die Sicherheitsprobleme Südafrikas, während das Land zugleich versucht, den Tourismus wiederzubeleben und ausländische Investitionen anzuziehen. (Quelle: Newsletter Businessinsider)